Holzpellets haben sich im Juni 2022 erneut kräftig verteuert. Der bundesweite Durchschnittspreis lag mit 431,56 Euro/t etwa 9,7 % über dem Vormonat und 95 % über dem Vorjahresmonat.
„Auch bei Holzpellets zeigen sich die Verwerfungen der Energiemärkte deutlich“, sagt Martin Bentele, Geschäftsführer beim Deutschen Pelletinstitut DEPI, fest. „Allerdings besteht kein direkter Zusammenhang zwischen den Kosten für fossile Energieträger und Pellets. Indirekt haben steigende Strom- und Spritkosten natürlich einen Effekt auf Herstellung und Transport. Allerdings ist die Verunsicherung der Verbraucher und die damit einhergehende sehr hohe Nachfrage ebenfalls ein Grund für den Anstieg des Pelletpreises.“
Durch die große Nachfrage gepaart mit hohen Produktionskosten lag im Juni 2022 der bundesweite Durchschnittspreis bei 431,56 Euro/t. Das sind 9,7 % mehr als im Vormonat und 95 % mehr als im Juni 2021. Im Vergleich zu Heizöl und Erdgas hat sich der Preisvorteil bei Holzpellets trotzdem erhöht. Laut DEPI stellen im Juni 2022 zum Durchschnittspreis gekaufte Holzpellets Wärme für 8,63 Ct/kWh zur Verfügung.
Regionalpreise
Beim Pelletpreis ergeben sich im Juni 2022 regional folgende Unterschiede (Abnahme 6 t): In Süddeutschland sind Pellets mit 420,96 Euro/t wie in den letzten Monaten am günstigsten. In der Mitte der Republik liegt der Durchschnittspreis bei 435,01 Euro/t, in Nord-/Ostdeutschland bei 452,60 Euro/t.
Größere Mengen (26 t) werden im Juni 2021 zu folgenden Konditionen gehandelt: Süd: 405,10 Euro/t, Mitte: 416,83 Euro/t, Nord/Ost: 427,88 Euro/t (alle inkl. MwSt.).
DEPI-Pelletpreis
Der DEPI-Pelletpreis wird seit 2011 im Monatsrhythmus veröffentlicht, bis Juni 2020 vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV). Er bezeichnet den Durchschnittspreis in Deutschland für 1 t Holzpellets der Qualitätsklasse ENplusA1 der jeweiligen Abnahmemenge (Lieferung im Umkreis 50 km, inkl. aller Nebenkosten und MwSt.) – deutschlandweit und in drei Regionen. Beim DEPV ist ein DEPV-Pelletpreis für Lieferverträge (netto) abrufbar. ■
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