Deutsches Pelletinstitut
Holzpellets haben sich im Juli 2022 kräftig verteuert. Der Pelletpreis liegt mit 507,83 Euro/t nun 125,5 % über dem Vorjahresmonat und 17,7 % über dem Vormonat.
Die Unruhe an den Energiemärkten beeinflusst den Pelletmarkt weiter mit erheblichen Konsequenzen für den Preis. Verbraucherverunsicherung und der auch durch die Politik motivierte Drang zur Bevorratung führt zu einer stark angestiegenen Nachfrage, was zusammen mit steigenden Rohstoff- und Produktionskosten im Juli 2022 zu einem weiteren Preissprung für Holzpellets geführt hat.
Das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) mahnt: „Wer aktuell keine Pellets benötigt, sollte diese Entwicklung nicht durch unnötige Bestellungen weiter anheizen. Die Branche hat bereits lange vor dem Russland-Ukraine-Krieg die Produktionskapazitäten kontinuierlich erhöht. Auch die über 1,75 Mio. t betragende, in dieser Höhe noch nie dagewesene Pelletproduktion im ersten Halbjahr 2022 kann den überhitzten Markt kaum beruhigen. Die Versorgung von Neukunden und kritischer Infrastruktur steht für die Pelletbranche an erster Stelle. Bestandskunden mit Restmengen im Lager müssen mit längeren Lieferzeiten rechnen, werden aber zur Heizsaison versorgt werden.“
Bisher nicht vorgekommene Preissprünge
Der Durchschnittspreis für Holzpellets in Deutschland liegt auf Basis der monatlichen Erhebungen des DEPI im Juli 2022 bei 507,83 Euro/t. Das sind nochmals 17,7 % mehr als im Vormonat und 125,5 % mehr als im Juli 2021. Mit 10,16 Ct/kWh besteht aber weiterhin ein deutlicher Preisvorteil zu den fossilen Energieträgern Heizöl und Erdgas von rund 33 %.
Martin Bentele, Geschäftsführer beim DEPI: „Bislang kennen Pelletkunden in Deutschland keine großen Preissprünge wie beim Öl und Gas. Durch die aktuellen Verwerfungen an den Energiemärkten kann aber auch eine Rekordproduktion nach der anderen bei dieser hohen Nachfrage nicht mehr preisdämpfend wirken. In den letzten beiden Jahren waren Pellets zudem überdurchschnittlich günstig, was den Preissprung noch schmerzhafter ausfallen lässt.“
Regionalpreise
Beim Pelletpreis ergeben sich im Juli 2022 regional folgende Unterschiede bei einer Abnahme von 6 t: In Süddeutschland kosten Pellets 504,02 Euro/t. In der Mitte der Republik beträgt der Durchschnittspreis 505,38 Euro/t, in Nord-/Ostdeutschland 519,84 Euro/t. Größere Mengen (26 t) werden im Juli 2021 zu folgenden Konditionen gehandelt: Süd: 490,83 Euro/t, Mitte: 483,95 Euro/t, Nord/Ost: 488,87 Euro/t (alle Preise inkl. MwSt.).
DEPI-Pelletpreis
Der DEPI-Pelletpreis wird seit 2011 im Monatsrhythmus veröffentlicht, bis Juni 2020 vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV). Er bezeichnet den Durchschnittspreis in Deutschland für 1 t Holzpellets der Qualitätsklasse ENplusA1 der jeweiligen Abnahmemenge (Lieferung im Umkreis 50 km, inkl. aller Nebenkosten und MwSt.) – deutschlandweit und in drei Regionen. Beim DEPV ist ein DEPV-Pelletpreis für Lieferverträge (netto) abrufbar. ■
Quelle: DEPI / jv
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