Die deutschen Bauunternehmen leiden immer stärker unter Materialmangel, steigenden Einkaufspreisen und Beeinträchtigungen durch Lieferverzögerungen. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts hervor.
„Die Probleme sind vielfältig und haben sich gegenüber dem Vormonat nochmals verschärft“, sagt Felix Leiss, Umfrageexperte beim ifo Institut. 95,2 % der Befragten berichteten im Juni 2021 von steigenden Einkaufspreisen in den vorangegangen drei Monaten.
Im Hochbau meldeten zudem 50,4 % der Betriebe Beeinträchtigungen durch Lieferverzögerungen. Im Mai waren es 43,9 % und im April 23,9 %. Auch im Tiefbau berichteten im Juni 40,5 % der Befragten von Problemen bei der Beschaffung. Das entspricht einem spürbaren Anstieg gegenüber dem Vormonat, als es 33,5 % waren. Noch im März war im Tiefbau mit 2,9 % kaum von Lieferproblemen die Rede.
„Die Versorgung mit Schnittholz ist immer noch ein großes Thema auf den deutschen Baustellen. Aber auch erdölbasierte Baustoffe sind knapp. So fehlt es vielerorts an synthetischen Dämmmaterialien, Kanalgrundrohren und andere Kunststoffteilen. Dazu kommen die Lieferengpässe und Preissteigerungen beim Stahl“, sagt Leiss. ■
Siehe auch:
● 2021: Starke Preissteigerungen bei Baustoffen
● Hersteller rechnen mit langfristigen Preissteigerungen
● Lieferengpässe erschweren weiterhin Baustellenbetrieb
● ifo Institut – Mai 2021: Baustoffmangel verschärft sich drastisch
● BIngk – Baustoffmangel: Zunehmend Probleme auf Baustellen
● ZVEI – Lieferengpässe in der Kabelindustrie spitzen sich zu
● KVR – Kunststoffrohre: Besorgnis wegen Rohstoffengpässen