Der Materialmangel auf den deutschen Baustellen hat sich abgemildert. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts hervor. Die Versorgung bleibt insgesamt aber sehr angespannt.
Im August gaben 42,2 % der Unternehmen im Hochbau an, unter Materialknappheit zu leiden, im Juli waren es noch 48,8 %. Auch im Tiefbau entspannte sich die Lage etwas. 31,4 % der Betriebe litten unter Lieferengpässen, nach 33,9 % im Vormonat.
„Die Flutkatastrophe im Juli hat aber örtlich neue Verwerfungen ausgelöst. Insbesondere aus Nordrhein-Westfalen gingen im August Meldungen ein, dass die Ereignisse den Materialmangel verschärft haben. Der Anteil der betroffenen Unternehmen dort liegt nun merklich über dem deutschen Durchschnitt“, berichtet Felix Leiss, Forscher am ifo Institut.
Versorgung bleibt insgesamt sehr angespannt
„Trotz aller Verbesserungen bleibt die Versorgung insgesamt sehr angespannt. Viele Vorprodukte sind weiterhin knapp und teuer, insbesondere Dämmstoffe und Stahl. Eine gewisse Entspannung sehen wir beim Schnittholz, dennoch sind viele Holzprodukte nur schwer zu bekommen“, sagt Leiss.
„Der Engpass treibt die Baupreise, insbesondere im Hochbau. Viele Unternehmen berichten dort von Preissteigerungen. Beinahe jede zweite Firma im Hochbau plant zudem bald weitere Erhöhungen. Auch im Tiefbau sind Preissteigerungen geplant, dies jedoch deutlich seltener. Der Fachkräftemangel bereitet dem Baugewerbe zusätzliche Sorgen. Aktuell klagt jeder dritte Betrieb über Probleme, geeignetes Personal zu finden.“
Siehe auch:
● 2021-05: Baustoffmangel bremst Bauhauptgewerbe
● 2021: Starke Preissteigerungen bei Baustoffen
● Hersteller rechnen mit langfristigen Preissteigerungen