Für April 2021 hatte das ifo Institut bereits einen beispiellosen Engpass beim Material auf Baustellen seit 1991 registriert. Binnen Monatsfrist hat er sich im Mai 2021 für den Hochbau noch einmal fast verdoppelt.
Auf den deutschen Baustellen eskaliert der Baustoffmangel. Im Mai 2021 berichten im Hochbau 43,9 % der vom ifo Institut im Rahmen der ifo Konjunkturumfrage befragten Unternehmen, sie hätten Probleme, rechtzeitig Baustoffe zu beschaffen. Im April waren es noch 23,9 % und im März nur 5,6 %.
Der Tiefbau war etwas schwächer betroffen, mit 33,5 % im Mai 2021. Im April 2021 hatten dort „nur“ 11,5 % der Betriebe von Engpässen berichtet. Auch das war schon ein historischer Hochpunkt, selbst vor der Mehrwertsteuererhöhung am Jahreswechsel 2006/07 und nach der Wiedervereinigung gab es solche Werte nicht.
„Noch ist die Kapazitätsauslastung der Branche hoch. Aber die Lieferengpässe machen immer mehr Unternehmen Sorgen“, sagt Felix Leiss, Umfrageexperte beim ifo Institut.
Leiss: „Die rasant steigenden Rohstoffpreise machen der Branche zu schaffen. Die Preise für Schnittholz sind in den letzten Monaten nahezu explodiert, die Sägewerke kommen nicht hinterher. Auch Stahl hat sich erheblich verteuert. Dämmstoffe und verschiedene Kunststoffe sind zudem knapp, ist aus der Branche zu hören.“ ■
Siehe auch:
● Preissteigerung: ZVEH schlägt Politik Maßnahmen vor
● ifo Institut – Baustoffmangel: Beispielloser Engpass seit 1991
● BIngk – Baustoffmangel: Zunehmend Probleme auf Baustellen
● Baustoffmangel: Zunehmend Probleme auf Baustellen
● Armacell – Außerordentlicher Teuerungszuschlag von 7,3 %
● ZVEI – Lieferengpässe in der Kabelindustrie spitzen sich zu
● ABVB – Auf Lieferengpässe beim Baumaterial folgt Kurzarbeit
● BFW – Lieferengpässe: Auf vielen Baustellen droht Stillstand
● KVR – Kunststoffrohre: Besorgnis wegen Rohstoffengpässen
● ZVSHK – Exorbitante Preissteigerungen: Es reicht!
● ZVEH – Lieferengpässe: Elektro-Handwerken droht Stillstand
● HDB – Deutliche Preissteigerungen bei Baumaterialien
● ZVDH – Dachdeckerverband warnt: Energiewende in Gefahr
● ZDB – Materialengpässe und Preissteigerungen befürchtet