Schon die reinen Zahlen machen nachdenklich: Seit den Anfängen der Produktion von Kunststofferzeugnissen sind weltweit mehr als 8 Mrd. t „Plastik“ erzeugt worden. 5,8 Mrd. t davon haben inzwischen bereits ausgedient.
Von diesem Plastikmüll werden lediglich 9 % recycelt, während 79 % über Jahrzehnte auf Deponien oder einfach in unserer Umwelt landen – besonders bedenklich dabei das Mikroplastik. Ein Großteil der Kunststoffprodukte entfällt auf Verpackungen, die zumeist nur ein einziges Mal Verwendung finden.
„Wenn man sich vor diesem Hintergrund vor Augen führt, dass sich Prognosen zufolge die Kunststoffproduktion bis 2050 vervierfachen soll, wird deutlich, dass wir handeln müssen, um die Plastikflut einzudämmen“, erklärt Kludi-Marketingdirektor Arndt Papenfuß, der auch das Produktmanagement leitet. „Wir haben deshalb begonnen, unser Verpackungskonzept von Grund auf zu ändern und auf nachhaltige, komplett kunststofffreie Verpackungsmaterialien umzustellen.“
Speisestärke statt Plastik
So verzichtet Kludi seit 2019 bei der Verpackung seiner neuen Duschsysteme der Cockpit-Familie vollständig auf Materialien aus Kunststoff. Mit der 2020 auf den Markt gebrachten Smart-Luxury-Linie Kludi Nova Fonte hat das Familienunternehmen inzwischen auch das erste Armaturenprogramm auf das nachhaltige Verpackungskonzept umgestellt.
Hier setzt der Armaturenhersteller ausschließlich auf biobasiertes Verpackungsmaterial, etwa wenn Kleinteile, wie Schrauben, Dübel und Unterlegscheiben, in Tüten zu verpacken sind. Dieses wird aus Speisestärke, also nachwachsenden Rohstoffen gewonnen.
Das Plus für Mensch und Umwelt: Dieses Material hat die Vorteile von Kunststoff, ist aber zu 100 % biologisch abbaubar und kompostierbar nach der Norm EN 13 432.
Papenfuß: „Bislang haben wir auf diese Weise Kunststoffverpackungen bereits in einem sechsstelligen Bereich eingespart. Damit stehen wir aber erst am Anfang.“ In den nächsten Jahren soll der Verzicht auf Kunststoffverpackungen auf weitere Produktlinien im Kludi-Sortiment für Bad und Küche ausgedehnt werden. ■