Für die Stuttgarter Wassersportler ging mit dem Sportpark Neckarpark 2022 das derzeit modernste Sportbad Deutschlands in Betrieb. Die Entwässerungstechnik im Bad stammt von ACO Haustechnik.
Dreh- und Angelpunkt des Stuttgarter Sportgeschehens ist der Neckarpark, in dem die meisten Veranstaltungen und Turniere stattfinden. Das 55 ha große Areal des ehemaligen Güterbahnhofs in Bad Cannstatt wurde im Jahr 2000 anlässlich der Bewerbung der Region Stuttgart für die Olympischen Spiele 2012 erworben.
Als Teil der „Olympia-Aue“ war es für die Errichtung des Olympischen Dorfes vorgesehen. Nach erfolgloser Bewerbung eröffneten sich neue Perspektiven, die zur Entwicklung eines vielfältig genutzten Stadtquartiers mit hoher Lebensqualität führten.
Objekt-Info
Architekten:
● Arbeitsgemeinschaft Arnke Häntsch Mattmüller – AHM Architekten mbH, Berlin
● Lehmann Architekten GmbH, Offenburg
Bauzeit: 30 Monate
Fertigstellung: 2022
Planer: Planungsbüro H. Lange PBL, Düsseldorf
Technische Beratung Entwässerung: Andreas Fischer, ACO Haustechnik, Stadtlengsfeld
Zum Neckarpark gehören die Mercedes-Benz Arena, die Porsche-Arena, die Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Molly-Schauffele-Sporthalle (Bundes- und Landesleistungszentrum für Leichtathletik), die SCHARRena und der Olympiastützpunkt Stuttgart. Damit steht der Neckarpark sowohl für den Spitzensport als auch den freien organisierten Sport in Stuttgart.
Barrierefrei und klimaneutral
Leistungssportler, aber auch Schulklassen und die Öffentlichkeit finden hier optimale Bedingungen, um ganzjährig Schwimmsport unter Wettkampfbedingungen auszuüben. Das 44-Mio.-Euro-Projekt, planmäßig in rund zweieinhalb Jahren errichtet, verfügt über ein 50-m-Becken mit acht Bahnen, die sich durch eine flexible Wand in 16 kürzere Strecken unterteilen lassen; und ein 25-Meter-Becken mit Sprungturm und einem Hub-Boden, dessen Wassertiefe von drei Meter bis auf wenige Zentimeter für den Schulunterricht verringert werden kann.
Das Bad ist vollständig auf Barrierefreiheit ausgelegt und arbeitet nach Angaben der Betreiber zu 100 % klimaneutral. Eine architektonische Besonderheit des eindrucksvollen Beton-Stahl-Glas-Holz-Quaders: Da aus Gründen des Grundwasserschutzes eine Unterkellerung zur Unterbringung der erforderlichen Technik nicht möglich war, steht das Schwimmbassin nicht wie üblicherweise ebenerdig, sondern gewissermaßen im ersten Stock.
Entwässerungsrinnen und Bodenabläufe
Die Entwässerungstechnologie des Gebäudes stammt überwiegend von ACO Haustechnik: Zum einen die Dachentwässerung inkl. Rohrsystem, zum anderen die individuell gefertigten Entwässerungsrinnen einschließlich der Bodenabläufe und Rollroste für den Umlaufbereich der zwei Schwimmbecken sowie die Duschbereiche.
An das Produkt Entwässerungsrinne bestand in erster Linie die Anforderung, der Beanspruchung durch Chlor standzuhalten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass sie das Schleppwasser sicher im Laufbereich aufnehmen und damit zur Unfallvorbeugung beitragen können. Dank seiner Material- und Verarbeitungsqualität (Montage/Verschweißung) fiel die Produktentscheidung zugunsten der Kastenrinnen HF-S aus korrosionsbeständigem Edelstahl 1.4571 in der Qualität V4A mit NKH-Profil (ein 50 mm breiter besandeter Flansch, optimal für den Anschluss der Abdichtung im Verbund unterhalb Fliesen) aus.
ACO Haustechnik übernahm auch die technischen Beratung während der Planungsphase sowie den Vor-Ort-Service während der Installation.
Herausforderungen bei Planung und Montage
Die Herausforderung für Planung und Montage bestand in dem Aufeinandertreffen von sehr großen Rinnenlängen und bereits vorhandenen, vorgegebenen Kernlochbohrungen in der Bodenplatte, in die Brandschutzabläufe mit einem Trockenbauelement Fit-In gesetzt werden mussten.
Die Lösung umfasste ein max. präzises Aufmaß (mittige Abstände der Kernlochbohrungen) und darauf aufbauend die millimetergenaue Maßkonstruktion und -produktion der einzelnen Rinnenteile inkl. der Ablaufstutzen. Insgesamt wurden 29 individuell gefertigte Rinnenteile in verschiedenen Längen von 1574 mm bis 6445 mm hergestellt. Die exakt platzierten Ablaufstutzen zum Ausgleich der Bautoleranzen ermöglichten einen perfekt fluchtenden Einbau der Rinnen.
Präzise Anpassung vor Ort
Die Höhenausrichtung am Meterriss mittels Rotationslasertechnik, rechtwinklige Ausrichtung sowie das Setzen und Montieren der Rinnen wurde ebenfalls von ACO übernommen. Damit die Kastenrinne vor Ort perfekt passen, wurde mit Überlängen gearbeitet, die vor Ort auf Maß gebracht, sprich individuell eingekürzt und durch einen zertifizierten WIG-Schweißer miteinander verschweißt wurden. Das abschließende Beizen der Schweißnähte mit einem Elektro-Poliergerät gewährleistet die Korrosionsbeständigkeit des Edelstahls.
Andreas Fischer, der mit dem Projekt betraute Technischer Berater: „Mit diesem Projekt hat ACO Haustechnik einmal mehr unter Beweis gestellt, dass wir in der Lage sind, Rinnen den Gegebenheiten vor Ort sowie dem Aufmaß entsprechend individuell anzupassen, in kürzester Zeit zur Verfügung zu stellen und vor Ort zu montieren.“
Produkt-Info von ACO
● Hygiene-Kastenrinnen HF-S (für die Beckenumrandungen und Duschen) aus Werkstoff Edelstahl 1.4571 mit NKH Profil
● Rollroste (Kunststoff weiß) mit Rutschhemmung, speziell für Barfußbereiche, Schlitzweite 8 mm
● Bodenabläufe Variant-CR mit Klebeflansch, Stutzenneigung 90°, Edelstahl 1.4404, DN 70
● Brandschutz-Glockengeruchverschlusss mit angeformter Brandschutzkartusche, Einbau nach Allgemeiner Bauartgenehmigung (aBG: Z 19.53 2294), Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ: Z 19.17 1527), Erfüllung der Anforderungen Feuerwiderstandsklassen R 30 - R 90
● Einbauset Fit-In DN70, zum mörtellosen Einbau in die Kernbohrungen (i.d.F. 225 mm)
Quelle: ACO Haustechnik / fl