In der Universitätsbibliothek Magdeburg stehen 1,2 Mio. Medieninhalte, die jährlich von durchschnittlich 194 000 Studierenden und Interessierten zu Lern- und Forschungszwecken aufgesucht werden. Die Bibliothek auf dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg ist die zweitgrößte in Sachsen-Anhalt und wurde 2003 eröffnet. Doch die positive Arbeits- und Lernatmosphäre der Bibliothek wurde schon seit einigen Jahren durch Leckagen auf dem Dach gestört. Deshalb entschied sich die Universität für eine umfassende Sanierung.
Die Herausforderung: Der Betrieb der Bibliothek musste während der Sanierung weiterlaufen. „Durch die alte Lüftungsanlage hatte es teilweise durchgetropft. Dies war nicht zufriedenstellend, weshalb eine Sanierung notwendig war“, berichtet Diplom-Ingenieurin Sandra Hahn-Meyer, die Sachgebietsleiterin für Technik und Bauplanung der Universität Magdeburg.
Doppelklappenlüfter: So funktioniert die Sanierungslösung
Die Sanierungslösung sollte eine langfristige Lebensdauer haben und praktikabel umzusetzen sein. Die Entscheidung fiel auf den Doppelklappenlüfter Phönix von Roda. Insgesamt wurden 26 Doppelklappenlüfter in den Maßen 3000x1500 mm anstatt der veralteten Jalousielüfter eingebaut.
Die Doppelklappenlüfter wurden auf die bauseitigen Sockelsysteme gesetzt, sodass kein kompletter Austausch des Sockels und somit keine Öffnung der Dachhaut notwendig war. Technisch bieten die Oberlichter thermisch getrennte Hauben, Regensensoren und Stellungsfühler zur Überwachung der Klappen.
Ergänzt wurde die Lösung durch die Auslegung der Motoren. Verwendet wurden kleinere Antriebe mit 2 A statt 4 A, um keine Änderungen an der Steuerung vornehmen zu müssen. So kann die bauseitig vorhandene Steuerung die Signale 1:1 lesen und die elektrischen 24-V-Antriebe steuern. Zusätzlich bieten die Systeme einen, gemäß GS-Bau-18 geprüften Durchsturzschutz, damit das sichere Arbeiten auf dem Dach für Montage-, Wartungs- und Sanierungsarbeiten langfristig gewährleistet ist.
Die Herausforderung: Im laufenden Betrieb sanieren
Keine Beeinträchtigung der Lehre und Forschung: Das war die Bedingung für die Sanierungsarbeiten der Uni-Bibliothek Magdeburg. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wurde immer nur der Bereich unter den Öffnungen abgesperrt, an denen gerade das Element ausgetauscht wurde. Für jede Dachöffnung gab es ein Zeitfenster von einem Tag, sodass immer nur wenige Regale und Bücher unzugänglich waren.
Um die Arbeiten möglichst lokal auszuführen, wurde zudem eine Lösung entworfen, die die bauseitig vorhandene Steuerung der alten Anlage weiter nutzt. So konnte die Steuerung inklusive der Rückmeldesteuerung beibehalten werden. Bereits Vorhandenes sollte weiter genutzt werden, um den Aufwand so gering wie möglich zu halten. Daher wurden die 24-V-Motoren von Roda so konfektioniert, dass die Stromaufnahme nicht hoch ausfällt, unter gleichzeitiger Verlustleistung in einem 24-V-Leistungsnetz. Zusätzlich wurden in der RWA-Zentrale Spannungsmodule eingebaut, um die Ausgangsleistung zu erhöhen.
Luftaustausch, Lichteinfall und Sicherheit auf dem Dach
Tageslicht und Frischluft liefern Energie und sind essenziell für die menschliche Leistungsfähigkeit – vor allem in Bildungsstätten wie Bibliotheken. Bei einer Lüftungsstellung von 90° sorgen die Doppelklappenlüfter für den Luftaustausch in der Bibliothek und lassen auch im geschlossenen Zustand ausreichend Tageslicht in die Räumlichkeiten. Die Roda-Systeme mit der Verglasungsvariante Soflite sorgen für gute Wärmedämmwerte. Die X-Struktur der Platte gewährt einen gleichmäßigen Tageslichteinfall und eine blendfreie Ausleuchtung der Gesamtfläche von 117 m².
Polycarbonat-Mehrstegplatten in der Widerstandsklasse HW5 können bis zu 50 mm großen Hagelkörnern standhalten und schützen vor Unwetter. Ein Durchsturzschutz gewährleistet beim Betreten des Dachs, bei der Reinigung von Dachabläufen oder bei Wartungsarbeiten die nötige Sicherheit.
Diplom-Ingenieurin Sandra Hahn-Meyer freut sich über die dazugewonnenen Vorteile der Sanierung: „Die Räumlichkeiten wirken jetzt viel freundlicher. Bestimmte Bereiche, die vorher dunkel waren, werden nun auch mit Tageslicht ausgeleuchtet. Die Bibliothek wird nun wieder viel positiver wahrgenommen.“ ■
Quelle: Roda / fl