Der Gesamtumsatz der Viessmann Group ist im Jahr 2020 trotz Coronavirus-Pandemie um 6 % auf 2,8 Mrd. Euro gestiegen (2019: 2,65 Mrd. Euro) und erreichte einen neuen Rekordwert.
Nach Angaben von Maximilian Viessmann, Co-CEO von Viessmann, wurden das 6%ige Wachstum und der Umsatzrekord von 2,8 Mrd. Euro im Krisenjahr 2020 durch einen unnachahmlichen Zusammenhalt der Viessmann-Handwerkspartner und der 12 750 Viessmann-Mitarbeiter möglich. „Eine Krise zeigt deutlich, wer man ist und nicht, wer man sein möchte. Wir haben gemeinsam und geschlossen gezeigt, wer wir sind. Ich bin unendlich dankbar für den Teamgeist, die Solidarität und die Verantwortungsübernahme der gesamten Mannschaft.“
Krisenmanagement entlang dreier Prinzipien
Von Beginn der Pandemie an galt das Augenmerk im Unternehmen drei Leitprinzipien: Erstens, die Gesundheit aller Familienmitglieder weltweit sicherstellen. Zweitens, gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Drittens, die Zukunft des Unternehmens sichern.
Dass alle drei Prinzipien erfolgreich umgesetzt wurden, belegen eindrucksvolle Fakten: Obwohl mehr als 20 Produktionswerke rund um den Globus nahezu ohne Unterbrechung produzierten, gab es aufgrund eines intelligenten Hygiene- und Verhaltenskonzepts sowie einer weitreichenden Teststrategie unterdurchschnittlich wenige Coronavirus-Infektionen und nahezu keine Ansteckung innerhalb des Unternehmens.
Auch bei der sozialen Verantwortung hat sich Viessmann neuen Herausforderungen gestellt. Über interne Eigeninitiativen wurden neben der normalen Produktion zeitweise auch mobile Beatmungsgeräte und Versorgungsstationen, Gesichtsmasken und Desinfektionsmittel gefertigt und in Kooperation mit Medizinern und der RWTH Aachen Lüftungsgeräte entwickelt, die Unterrichtsräume mit Frischluft versorgen und über eine parallele Luftreinigung Aerosole aus der Raumluft filtern. Zudem hat die Stiftung des Familienunternehmens, die Viessmann Foundation, in der Krise mehr als 80 Schulen entweder mit Lüftungslösungen, Laptops, Computern, Monitoren, Desinfektionsmittel oder Masken unterstützt.
Gleichzeitig hat Viessmann weiter in die eigene Zukunft investiert. Hierzu zählt der Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, beispielsweise für wasserstofffähige Wärmeerzeuger und Brennstoffzellen und ganzheitliche Lösungen für rein elektrisch versorgte Häuser inklusive digitalem Energiemanagement. Auch der Aufbau eines neuen Entwicklungszentrums für Wärmepumpen am Standort Dresden zählt zu diesen Investitionen. Insgesamt summierten sich 2020 alle Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens auf mehr als 120 Mio. Euro. Zum Jahresende 2020 waren 12 750 Menschen bei Viessmann beschäftigt (Vorjahr 12 300).
Erneuerbare und digitale Dienste mit größtem Wachstum
Das Wachstum im Jahr 2020 wurde maßgeblich durch zwei Bereiche getrieben: Klimalösungen auf Basis erneuerbarer Energien sowie digitale Produkte. Zu den „grünen“ Klimalösungen zählt Viessmann wasserstofffähige Gas-Wandgeräte, Brennstoffzellen (+ 8 %) und Wärmepumpen (+ 35 %) und Stromspeicher (+ 48 %). Insgesamt resultieren aktuell rund 50 % des Umsatzes aus dem Geschäft mit „Green Energy Ready Solutions“.
Begleitet wird diese Entwicklung von einem dynamischen Wachstum bei digitalen Diensten: Förderprofi (+ 500 %), Viessmann Wärme / Heating-as-a-Service (+ 450 %), Partner-App VitoGuide (+ 67 %) und die Endkunden-App ViCare (+ 47 %). Auf einer bereits hohen Basis legten die online getätigten Bestellungen um 16 % zu.
Größtes Umsatzplus 2020 in Deutschland
Das größte Umsatzplus in der Coronavirus-Pandemie verzeichnete der Heimatmarkt Deutschland. Weitere positive Wachstumsimpulse verzeichnete Viessmann 2020 in Polen, Österreich, Belgien, Italien, Türkei und der Schweiz.
Thomas Heim, Vertriebs- und Marketingvorstand der Viessmann Climate Solutions: „2020 hat alles radikal auf den Kopf gestellt. Und ungewöhnliche Herausforderungen erfordern ungewöhnliche Lösungen – sei es in der Produktion, der Logistik, im Einkauf, im Marketing oder beim täglichen Austausch mit unseren Handwerkspartnern. Das positive Feedback zu unserem digitalen Angebot und ein Rekordumsatz in Deutschland sind beeindruckende Belege für eine außergewöhnliche Teamleistung. Unser großer Dank dafür gebührt insbesondere unseren geschätzten Partnern im Handwerk.“
Zusätzliche internationale Wachstumschancen
Im Geschäftsjahr 2020 hat sich Viessmann an ThermoWise, Südafrika, beteiligt. Das Leistungsspektrum von ThermoWise umfasst Planung, Installation und Service komplexer Heizzentralen mit besonderem Fokus auf Wärmepumpen. Die Partnerschaft soll den Grundstein für einen Eintritt von Viessmann in stark wachsende Märkte in Afrika legen.
Auch durch die Übernahme von Kospel in Polen, einem spezialisierten Anbieter strombasierter Durchlauferhitzer, Elektrokessel und Warmwasserspeicher, hat Viessmann sein Produktportfolio erweitert und seinen Marktzugang in Mittel- und Osteuropa verbessert. Gleichzeitig wurde die Internationalisierung im südostasiatischen Raum mit neuen Standorten insbesondere in Singapur vorangetrieben. ■
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