Wer aktuell in Nordrhein-Westfalen baut oder saniert, kann für Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung einen Zuschuss beantragen. Für einheitszentrale Lüftungsanlagen werden bis zu 1000 Euro im Neubau und bis zu 2000 Euro bei Sanierungen zur Verfügung gestellt. Dezentrale Lüftungsanlagen erhalten bis zu 1000 Euro je Wohneinheit.
Nordrhein-Westfalen ist momentan das einzige Bundesland, das gezielt Lüftungstechnik für Wohnungen fördert, berichtet der Lüftungshersteller Pluggit.
Anträge auf Förderung können bis 30. Juni 2024 gestellt werden, Projekte müssen nach Bewilligung innerhalb von 12 Monaten realisiert werden, um als förderfähig zu gelten. Ein Antrag auf eine Fristverlängerung für 6 bis 12 Monate kann 6 Wochen vor Fristablauf gestellt werden.
Wenig Förderung für Wohnraumlüftungen
Auf Bundesebene scheint die Lüftungstechnik in der Förderlandschaft momentan weit unten auf der Prioritätenliste zu stehen. Im Förderkatalog der BAFA wird sie unter dem unscheinbaren Punkt „Anlagentechnik“ geführt und daher häufig übersehen. Dabei ist die Relevanz von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung bei der Erreichung der Klimaziele deutlich belegt. Erst kürzlich zeigte eine Kurzstudie des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung in Dresden (ITG), dass Wohnraumlüftungen 5 % der bis 2030 anvisierten CO2-Einsparungen übernehmen könnten, wenn auch nur 10 % aller Wohnungen mit ihnen ausgestattet würden.
Ein weiterer Vorteil von Wohnraumlüftungen ist eine erhebliche Ersparnis an Heizkosten, da Wärmerückgewinnung dem Verlust von Heizwärme, wie er bei der klassischen Fensterlüftung auftritt, maßgeblich entgegenwirkt. Wohnraumlüftungen, so die Studie, sollten somit auf eine Stufe mit erneuerbaren Energien gestellt werden. Dass die aktuelle Förderlandschaft das nicht widerspiegelt, sorgt in diesem Kontext bei vielen für Verwunderung.
Förderangebote können kombiniert werden
Umso positiver fällt nun das Förderangebot des Landes NRW ins Gewicht. Diese Fördergelder können zusätzlich zu Förderprogrammen des Bundes genutzt werden, so dass Bauherren einen Großteil der Investitionskosten wieder zurückbekommen können. „Eine gute Maßnahme. Noch besser wäre natürlich eine bundesweit einheitliche Förderwelt, die die Wohnraumlüftung angemessen berücksichtigt“, findet Martin Schütte, Objektmanager West bei Pluggit. „Wir bekommen sehr gute Rückmeldungen von unseren Kunden hinsichtlich der Förderung in NRW. Sehr viele von ihnen berichten, dass Antworten und Genehmigungen außerordentlich schnell eingetroffen sind, so dass Bau- und Sanierungsprojekte zügig abgeschlossen werden konnten.“ ■
Quelle: Pluggit / fl