Der Betreiber des RheinEnergieStadions hat sich für eine proaktive Sanierung der gesamten Anlagenautomation und spart nun Geld und Zeit.
Ob Sportveranstaltungen, Konzerte, Tagungen, Messen, Kongresse, Privatfeiern oder Business-Meetings. Das RheinEnergieStadion bietet als Top-Eventlocation in Köln ein breites Angebot. Das ehemalige Müngersdorfer Stadion ist Spielstätte des 1. FC Köln. Seit 2004 trägt es den Namen des Energieversorgers RheinEnergie AG.
2019 entschied sich der Betreiber für eine proaktive Sanierung der gesamten Anlagenautomation. Sie wurde durch den Systemintegrator Hosch Gebäudeautomation, Teltow, durchgeführt und demonstriert einen typischen Ablauf einer Sanierung der Gebäudeautomation im Bestand.
Die Kölner Sportstätten GmbH hatte die Auftragsvergabe an strenge Bedingungen geknüpft. Dazu zählte nicht nur der enge Terminplan. Auch der unterbrechungs- und störungsfreie Betrieb während der Modernisierung der Anlagenautomation musste gewährleistet sein. Jeder Ausfall hätte hohe wirtschaftliche Schäden und Reputationsverluste bedeutet. Damit war klar, dass das anspruchsvolle Projekt in die Hände eines Spezialisten mit der nötigen Expertise und umfassendem Know-how gehörte.
Energieeinsparpotenziale durch Digitalisierung
Die Sanierung ist ein gutes Beispiel dafür, dass im Bestand eine hohe Energie- und Kosteneinsparung nicht nur durch neue Heiz- und Klimatechnik, bessere Fenster oder eine zusätzliche Wärmedämmung erreicht werden kann. Auch intelligente Mess- und aktive Steuerungstechnik sowie Automatisierungs-, Regelungs- und Überwachungssysteme können die Energieeffizienz deutlich steigern und bei einer Modernisierung der Gebäudeautomation, Sensoren und Aktoren den Energieverbrauch um 20 bis 30 % senken.
Ein Smart Building senkt die Betriebskosten aber nicht nur durch Energieeinsparung. Mehr intelligente Vernetzung bedeutet auch weniger Wartungsaufwand: So können mit Predictive Maintenance über längere Perioden gesammelte und in Echtzeit verfügbare Informationen genutzt werden, um zustandsorientierte Instandhaltungen durchzuführen. Die Zahl der Ausfälle und unvorhergesehenen Abschaltungen nimmt ab; anstehende Reparaturen und Umrüstungen lassen sich besser planen.
Planung, Analyse und Dokumentation
In enger Absprache mit dem Stadionbetreiber einigte man sich auf einen Sanierungszeitraum von eineinhalb Jahren, in dem das Hosch-Team schrittweise die Technik erneuerte. Wie bei solchen Projekten üblich, wurde zunächst die Bestandstechnik einem 1:1-Test unterzogen, analysiert und dokumentiert. Hierbei wird beispielsweise gemessen, geprüft und beurteilt, ob Fühler korrekt arbeiten und Aktoren funktionieren, ob Verkabelungen und Feldgeräte noch zeitgemäß sind. Anschließend wird entschieden, welche Technik noch genutzt werden kann und was ersetzt werden sollte. Oft gibt es Abhängigkeiten zu anderen Systemen, die in die Planungen einfließen müssen. Auch Kriterien wie Alter, Ersatzteilverfügbarkeit oder die Bedeutung der Einzelteile für den Funktionserhalt des Gesamtsystems spielen eine wesentliche Rolle. Bei mechanischen Komponenten muss zudem berücksichtigt werden, welchen Umweltbedingungen sie ausgesetzt waren.
Die Entscheidung, was erneuert wird, trifft der Kunde unter Berücksichtigung seines Budgets. Die Abstimmung erfolgt jedoch immer nach klar definierten und nachvollziehbaren Kriterien. Grundlage ist dabei beispielsweise die AMEV-Arbeitskarte KG 480 Gebäudeautomation / MSR-Anlagen.
Umsetzung und Installation
Im RheinEnergieStadion wurden in sämtlichen Informationsschwerpunkten (ISP) die Automationsstationen ersetzt und auf die neu konzipierte Managementbedieneinheit aufgeschaltet. Die veralteten DDC-Controller hatten die Servicekosten unnötig in die Höhe getrieben. Typisch für viele Bestandsgebäude ist die meist lückenhafte und nicht mehr aktuelle Dokumentation. Diese musste auch bei den Schaltschränken im RheinEnergieStadion komplett neu erstellt werden. Die bestehende Verkabelung hingegen erfüllt noch die heutigen technischen Anforderungen und konnte erhalten bleiben, ebenso wie die Schaltschränke und Feldgeräte.
Moderne Sensoren messen nun Parameter wie Temperatur, Feuchtigkeit, Druck und Luftqualität. Die neu installierte Aktorik umfasst Ventile, Klappenstellantriebe, Brandschutzklappen und Volumenstromregelungen. Sämtliche ISP sind über ein Netzwerk verbunden. Die Kommunikation erfolgt via BACnet. Visualisiert und gesteuert werden die Anlagen in einer GLT-Zentrale. Nach der ersten Inbetriebnahme wurde das erneuerte System abermals in all seinen komplexen Funktionen durchgetestet. Die Übergabe von Hosch an den Stadionbetreiber erfolgte inklusive einer komplett überarbeiteten und aktualisierten Gesamtdokumentation.
www.hosch-ga.de www.rheinenergiestadion.de www.koelnersportstaetten.de