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Pluggit setzt Wünsche der Wohnungswirtschaft um

Wohnungslüftung ohne Eingriffsmöglichkeit

Kompakt informieren

  • Eine kontrollierte Wohnungslüftung mit hoher Wärmerückgewinnung entspricht nahezu allen Anforderungen der Wohnungswirtschaft, Knackpunkte sind bis dato jedoch die Investitionskosten, die Nutzerakzeptanz und die Wartung bzw. die Filterwechsel.
  • Pluggit hat die Wünsche der Wohnungswirtschaft durch die Entwicklung des PluggPlan-Systems aufgegriffen.
  • PluggPlan wird nutzerunabhängig betrieben, Führungsgröße für die Steuerung ist die relative Abluftfeuchte. Für die Nutzer besteht keine Möglichkeit, in die Steuerung einzugreifen.

In kaum einem Segment der Lüftungstechnik entstehen so viele Nachahmerprodukte wie bei den Wohnungslüftungssystemen. Ein relativ weißer Fleck im Angebotssortiment war bisher das Segment Wohnungslüftung (WL) für den preissensiblen Geschosswohnungsbau.

Neben dem Preis für das Wohnungslüf-tungssystem spielen aus Sicht der Wohnungswirtschaft hauptsächlich Kriterien, wie Umlagefähigkeit nach § 559 BGB, KfW-Anerkennung bzw. Förderfähigkeit, Sicherheit vor Feuchteschäden und Schimmel, akzeptable Schallwerte, geringer Stromverbrauch und einfaches, sprich kostengünstiges Wartungsprozedere eine Rolle.

Nach umfangreichen Gesprächen mit Vertretern der Wohnungswirtschaft entschieden sich die Entwicklungsingenieure von Pluggit, ein komplett eigenständiges System (PluggPlan) nach dem Prinzip der Einfachheit für den preissensiblen Geschosswohnbau aufzulegen Abb. 2.

Zusätzlich zu den baulich-funktionalen Gegebenheiten befasste sich Pluggit auch sehr detailliert mit den logistischen Herausforderungen des Einbaus eines WL-Systems im Geschosswohnbau. Das Ergebnis ist eine Komplettlösung aus neun Paketen je Wohneinheit mit allen erforderlichen Komponenten und Befestigungen Abb. 5.

Damit will Pluggit die Baustellenlogistik und die Montage (ein Tag) erleichtern, zumal in diesem Produktsegment häufig knapp kalkuliert werde und sich ein Auftragnehmer keine Verzögerungen durch fehlende Teile leisten könne.

Damit das preisgünstige WL-System nicht mit höherwertigeren Systemen kombiniert werden kann, hat Pluggit für das PluggPlan-System ein eigenständiges Maßsystem eingeführt. Die Besonderheiten des Systems sind:

  • nutzerunabhängige Betriebsweise, keine Abschaltmöglichkeit (!)
  • relative Luftfeuchte der Abluft als Führungsgröße
  • Kontrollmöglichkeit über Betriebsstundenzähler
  • Wärmerückgewinnungsgrad über 80 %
  • Leistungsaufnahme 30 W bei maximaler Leistung, inklusive Steuerung
  • kompakte Abmessungen, geeignet für Decken- oder Wandmontage (HBL: 170 × 550 × 850 mm; 20 kg)
  • minimalinvasiver Einbau, auch bei Bestandsgebäuden
  • leiser Betrieb durch schallgedämmtes Gerät und „geschleifte“ Luftleitungen
  • dauerhaft niedrige Wartungs- und Instandhaltungskosten
  • Rauchmelderkontakt
  • geprüfte Reinigungsfähigkeit der Luftleitungen mit bis zu 16 m Eindringtiefe, unabhängig von Biege- oder Eckumleitungen
  • 6 Jahre Garantie

Priorität Feuchteschutz

Obwohl die Geräte auf die Nennlast einer typischen 3-Zimmer-Wohnung (max. 80 m2 Wohnfläche) ausgelegt sind Abb. 3 Abb. 4, arbeiten diese weitgehend im stromsparenden Teillastbereich der Mindestlüftung zum Schutz gegen Feuchte. Ob diese Fahrweise der Intention von DIN 1946-6 entspricht, ist in der WL-Branche allerdings umstritten (siehe TGA 08-2017, Seite 25 ff.,  Webcode  778731).

Dort heißt es, der dauerhafte Betrieb einer Wohnungslüftung sei nicht immer zielführend und auch nicht notwendig. Kritisch seien beispielsweise Zeiträume, bei denen die Außenfeuchte höher liegt als die Feuchte im Innenraum. Besonders tückisch sei beispielsweise die Situation von Räumen schwerer Bauart oder von Untergeschossräumen bei sommerlicher Schwüle. In diesem Fall hole man sich quasi durch den Dauerbetrieb das Feuchteproblem in die Wohnung. Hier sei es besser, den Betrieb der WL ganz abzustellen, so die Kritiker. Dazu bedarf es jedoch eines zusätzlichen Sensors, der bei diesem Gerät aus Kostengründen – Zielgruppe ist der preissensible Geschosswohnungsbau – nicht vorgesehen ist.

Pluggit teilte auf Anfrage mit, dass das Gerät die Anforderungen der DIN 1946-6 erfüllt. Wegen der feuchtegesteuerten Bedarfslüftung gebe es für dieses System sogar zusätzliche Pluspunkte bei der ErP(Ökodesign)-Bewertung. Anmerkung: DIN 1946-6 wird gerade einer Revision unterzogen, der Entwurf soll im Dezember 2017 der Fachwelt vorgelegt werden.

Ausblick

Der preissensible Geschosswohnungsbau ist wegen der allseits bekannten Feuchte- und Schimmelproblematik das Sorgenkind der Wohnungsbaugesellschaften. Das Marktpotenzial für Wohnungslüftungssysteme für geförderten Wohnraum ist hoch, die bisher angebotenen Lösungen der Industrie scheinen jedoch die spezifischen Bedürfnisse dieser Branche nur zum Teil abzudecken. Die Frage stellt sich, ob ein auf Dauerlüftung und Innenraumfeuchte geführtes System eine konfliktfreie Lösung darstellt. Womöglich bedarf es auch einer Öffnungsklausel in DIN 1946-6, die einfachere und damit preisgünstigere Lösungen für den geförderten Geschosswohnbau zulässt.

www.pluggit.com

Wolfgang Schmid

ist freier Fachjournalist für Technische Gebäudeausrüstung, München, wsm@tele2.de

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