Kompakt informieren
- DIN EN 13053 definiert Leistungskenndaten für zentrale RLT-Geräte, Komponenten und Baueinheiten. Die Norm ist tiefgreifend mit dem Lüftungs-Regelwerk verwoben.
- Hygieneanforderungen für spezielle Anwendungen und Anweisungen für Aufstellung, Betrieb und Wartung sind weitere Hauptbestandteile der Norm.
- Die Norm ist anwendbar auf Geräte-Baureihen, kundenspezifisch ausgelegte Geräte sowie komplett vorgefertigte oder vor Ort aufgebaute Geräte. Sie ist nicht anwendbar für Wohnungslüftungsgeräte und Zuluftgeräte für Produktionszwecke.
- Bei den Leistungskenndaten für Komponenten und Bauteile werden Richtwerte bzw. Klassen empfohlen.
Nachdem im November 2011 verbindliche Anforderungen für Technikzentralen im Rahmen der Richtlinienreihe VDI 2050 [1, 2, 3] erschienen sind, werden mit der überarbeiteten DIN EN 13053 [4] die Anforderungen für zentrale raumlufttechnische Geräte (RLT-Geräte) als Gesamtheit festgelegt und die Prüfung der Leistungskennzahlen vorgeschrieben.
Die Norm gibt Empfehlungen und legt Anforderungen, Klassifizierung und Prüfung für spezielle Komponenten und Baueinheiten der Geräte. Sie ist anwendbar auf Baureihen von Geräten, kundenspezifisch ausgelegte, vorgefertigte und vor Ort aufgebaute Geräte. Sie ist nicht anwendbar für Geräte der Wohnungslüftung, Zuluftgeräte für Produktionszwecke und Geräte, die nur einen begrenzten Bereich im Gebäude versorgen, z.B. Ventilatorkonvektoren.
Es wird u.a. auf spezielle Produktnormen verwiesen. Einschränkungen bzw. Anwendungen für diese Normen werden festgelegt, die für spezielle Produkte erarbeitet wurden. An internationale Regelwerke angepasste Symbole und Einheiten werden dokumentiert.
Die Leistungskenndaten des gesamten RLT-Geräts und der Komponenten bzw. Baueinheiten, zusätzliche Hygieneanforderungen für spezielle Anwendungen und Anweisungen für Aufstellung, Betrieb und Wartung sind die Hauptbestandteile der Norm. Ausführlich werden die Prüfverfahren zur Bestimmung der aerodynamischen und akustischen Leistung beschrieben.
Bei den Leistungskenndaten für Komponenten und Bauteile werden empfohlene Richtwerte ausgewiesen bzw. eine Klassifizierung in Abhängigkeit der durchschnittlichen Luftgeschwindigkeit im Gehäuse vorgenommen, beispielsweise die Klassen V1 bis V9 für den Ventilator. Bei der Wärmerückgewinnung erfolgt die Typisierung als Funktion des Temperaturübertragungsgrades (Klasse H1 bis H6) und bei Mischeinheiten über den Temperaturmischgrad (M1 bis M5).
Bei der Wärmerückgewinnung gibt es teilweise gegenüber VDI 2050 Blatt 5 [5] unterschiedliche Darstellungen und Bezeichnungen. Die Befeuchter werden in fünf Klassen kategorisiert und die konstruktiven Anforderungen für diese Kategorien tabellarisch aufgelistet. Bei den Filtereinheiten wird in Abhängigkeit der Filterklasse die höchste Enddruckdifferenz festgelegt.
Es wurden redaktionelle Änderungen vorgenommen, Aspekte bei der Ventilatoreinheit und der Leistungsaufnahme der Ventilatoren überarbeitet und ergänzt, eine Einteilung in Klassen und Anforderungen und der informative Anhang B hinzugefügt.
Befremdlich ist, dass nach wie vor der Begriff „Wärmetauscher“ anstatt physikalisch und technisch korrekt „Wärmeübertrager“ verwendet wird.
Die informativen Anhänge A und B beschäftigen sich mit: „RLT-Geräte – Wärmerückgewinnung – Abtauen – Anforderungen und Prüfung“ sowie „Zentrale raumlufttechnische Geräte – Wärmerückgewinnung – Eigenschaften“. •
Literatur
[1] VDI 2050 Blatt 2 Anforderungen an Technikzentralen – Sanitärtechnik. Berlin: Beuth Verlag, November 2011
[2] VDI 2050 Blatt 4 Anforderungen an Technikzentralen – Raumlufttechnik. Berlin: Beuth Verlag, November 2011
[3] Trogisch, A.: VDI 2050 Blatt 2 und Blatt 4 – Technikzentralen: So viel Platz muss sein. Stuttgart: Gentner Verlag, TGA 02-2012
[4] DIN EN 13053: Lüftung von Gebäuden – Zentrale raumlufttechnische Geräte – Leistungskenndaten für Geräte, Komponenten und Baueinheiten. Berlin: Beuth Verlag, Februar 2012
[5] VDI 3803 Blatt 5 (Entwurf) Raumlufttechnik, Geräteanforderungen – Wärmerückgewinnungssysteme (VDI-Lüftungsregeln). Berlin: Beuth Verlag, April 2011
Mehr Infos zum Thema in den TGAdossiers Regelwerk und Regelwerk-Update: Webcode 723 bzw. 728
Prof. Dr.-Ing. Achim Trogisch
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH), Fakultät Maschinenbau / Verfahrenstechnik, Lehrgebiet TGA. Telefon (03 51) 4 62 27 89, trogisch@mw.htw-dresden.de, https://www.htw-dresden.de/