Die Bedeutung des Energieträgers Heizöl zur Beheizung von Gebäuden ist zwar rückläufig, er wird aber noch lange als Leitgröße dienen. In der langfristigen Betrachtung unterliegt Heizöl im Endkundengeschäft inklusive aller Steuern größeren Preisschwankungen Abb. 1. Mitunter wird der Preisanstieg als „exorbitant“ bezeichnet, in der langfristigen Betrachtung relativiert sich das jedoch. Bildet man ab einem „Entscheidungsjahr“ für oder gegen eine Investition aus allen Jahresmittelpreisen bis 2010 einen Durchschnittspreis, kann eine mittlere Preissteigerung gegenüber dem Entscheidungsjahr errechnet werden Abb. 2. Dabei wird angenommen, dass der Verbraucher in jedem Kalenderjahr eine konstante Abnahmemenge zum Jahresdurchschnittspreis bunkert. Auf Preisbasis 1980 bis 1985 hat die tatsächliche Preissteigerung sogar die zwischenzeitliche drei- bis viermalige Anhebung der Mehrwertsteuer kompensiert: der mittlere Preis in den folgenden 25 bis 30 Jahren lag niedriger als im Entscheidungsjahr, dabei ist die Geldentwertung noch gar nicht berücksichtigt. Von 2000 bis 2010 betrug die tatsächliche Preissteigerung für Heizölkunden nur 4,0 %/a. Wer allerdings zwei Jahre zuvor bei niedrigsten Preisen auf Preisstabilität gesetzt hat, ist bis 2010 mit einer mittleren Preissteigerung von 12,5 %/a konfrontiert worden.