1 Für den Wärmemarkt wird vielfach ein allenfalls schleppendes Vorankommen der Energiewende beklagt. Denn am Ende der Nutzungsdauer einer Heizungsanlage wird häufig die bisherige Lösung nur durch eine modernere Version ersetzt, auch weil ein Systemwechsel eine Überarbeitung der gesamten Heizungsanlage erfordern würde. Überträgt man das momentane Erneuerungsverhalten auf die im Jahr 2015 fertiggestellten Wohngebäude, wird deutlich, dass der aktuelle Zubau das Problem verschärft. Bei allen Wohngebäudegrößen dominiert Erdgas die Raumheizung, erst an zweiter Stelle folgen Wärmepumpen, die zurzeit als prädestinierte Lösung für den nahezu klimaneutralen Gebäudebestand gelten. Fern- und Nahwärme liegen durch einen Schwerpunkt bei Mehrfamilienhäusern auf dem dritten Platz, gefolgt von Heizungssystemen, die mit Holz befeuert werden. Mit Holz und anderer Biomasse lassen sich zwar prinzipiell sehr niedrige CO2-Emissionen erreichen, sie sind aber nur begrenzt verfügbar. Größere Teile der noch freien Potenziale reklamieren die Studien zum klimaneutralen Gebäudebestand für Gebäude, deren Energiebedarf nicht beliebig gesenkt werden kann, beispielsweise für Baudenkmäler.