Mehr Gas, weniger Öl, mehr Umweltwärme
Besonders stark erhöhte sich 2017 der Gasverbrauch (+5,7 % auf 281 Mrd. kWh). Die Nutzung von Mineralöl ist hingegen um 3,6 % gesunken (bei leichtem Heizöl wurden Lagerbestandsveränderungen herausgerechnet). Erstmals gab es auch bei den erneuerbaren Energien einen leichten Rückgang um 1,3 %. Das ist vor allem auf die Entwicklung bei der Biomasse (hauptsächlich Holz und Pellets) zurückzuführen, die hierbei den größten Anteil ausmacht: Ihr Verbrauch ging um 3,5 % zurück. Die Nutzung von Geothermie/Umweltwärme und Solarthermie stieg hingegen weiterhin deutlich an (+7,1 %).
Über einen längeren Zeitraum betrachtet werden vor allem erneuerbare Energien deutlich häufiger verbraucht: Seit 2010 nahm die Nutzung um 16,7 % zu. Sie macht mittlerweile 13 % des gesamten Haushalts-Energieverbrauchs aus. Auch der Fernwärme- (+14,3 %) und Gasverbrauch (+10,6 %) waren höher als 2010, während der Mineralöl- (–13,3 %) und Stromverbrauch (–7,6 %) zurückgegangen sind.
Raumwärme dominiert
Mit mehr als 70 % wird der größte Teil der Haushaltsenergie für Raumwärme genutzt. Seit 2010 ist der Heizenergieverbrauch um 2,1 % angestiegen. Der Energieverbrauch pro m2 Wohnfläche (Energieintensität) ist in diesem Zeitraum zwar gesunken. Dass der absolute Verbrauch dennoch anstieg, liegt in erster Linie daran, dass die Bevölkerung im Zeitraum von 2010 bis 2017 um 3 % gewachsen ist.
Zudem ist gleichzeitig der Anteil von Ein- und Zwei-Personen-Haushalten gestiegen, die im Vergleich zu Mehrpersonen-Haushalten einen höheren Energiebedarf pro Kopf haben. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass der Heizenergieverbrauch trotz Effizienzsteigerungen zugenommen hat. Seit 2014 steigt allerdings auch die Energieintensität wieder an: Die Haushalte verbrauchen wieder mehr Heizenergie pro m2 Wohnfläche. Der durchschnittliche Energieverbrauch über alle Anwendungsbereiche ist je Haushalt von 2010 (16.594 kWh/a) bis 2017 (16.433 kWh) nur um 1,0 % gesunken.