Dazu Peter Franke, Vizepräsident der Bundesnetzagentur: „Auch wenn der Wert angestiegen ist, liegt die Stromversorgungsqualität in Deutschland weiter auf sehr hohem Niveau. Ursache für den Anstieg der Versorgungsunterbrechung in Mittel- und Niederspannungsebene sind vor allem die Zunahme extremer Wettereignisse. Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben weiterhin keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität.
Basis der Zahlen: Betreiber von Energieversorgungsnetzen haben der Bundesnetzagentur jährlich einen Bericht über alle in ihren Netzen aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen, die länger als 3 min dauern, vorzulegen. Der Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache der Versorgungsunterbrechungen. Für das Jahr 2017 haben 862 Netzbetreiber 166.560 Versorgungsunterbrechungen übermittelt.
Anzahl an Unterbrechungen ist weiterhin rückläufig
Die Anzahl an Versorgungsunterbrechungen ist weiterhin rückläufig. Wurden für 2015 noch 177.751 Unterbrechungen gemeldet, minderte sich dieser Wert in 2016 auf 172.504 und für das Berichtsjahr 2017 wiederum um fast 6.000. Trotz fallender Tendenz der gemeldeten Versorgungsunterbrechungen nahm der sogenannte SAIDIEnWG (System Average Interruption Duration Index) zu und beträgt für das Jahr 2017 15,14 min; im Vorjahr betrug der Wert 12,80 min.
Ausfallzeiten im Verteilnetz, deren Ursache in Wetterereignissen liegen, haben sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Hierunter fallen beispielsweise Stürme, Hochwasser oder Schnee. Die Übertragungsnetze blieben bis auf wenige Ausnahmen von den Wetterereignissen verschont. Hingegen nahm die Dauer von Versorgungsunterbrechungen, welche durch eine Einwirkung Dritter verursacht wurden, leicht ab. (Übersicht der Bundesnetzagentur zu den Versorgungsunterbrechungen Strom seit dem Jahr 2006). ■