Auf dem 10. Forum Wärmepumpe hat der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) Anfang November erste Ergebnisse einer Studie der TU München vorgestellt. Mit der „energiewirtschaftlichen Bewertung der Wärmepumpe in der Gebäudeheizung“ untersuchen die beauftragten Wissenschaftler, welche Auswirkungen der (vermehrte) Einsatz von Wärmepumpen auf die CO2-Emissionen und den (nichterneuerbaren) Primärenergieverbrauch in Deutschland hat.
BWP-Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski: „Die Studie zeigt, dass Wärmepumpenanlagen im Vergleich zu fossilen Heizsystemen Treibhausgase-Emissionen und fossile Primärenergie einsparen. Mit steigender Tendenz: Durch den wachsenden Anteil regenerativer Energien im Strommix werden Wärmepumpen im Laufe ihrer Nutzungsdauer ohne erneute Investitionen immer ‚grüner‘.“ Dies trifft auch auf andere Heizsysteme zu, allerdings in erheblich geringerem Umfang.
Abstand beim Primärenergieverbrauch steigt deutlich
Als Berechnungsgrundlage für das Basisjahr 2011 dienten den TUM-Wissenschaftlern die vom International Institute for Sustainability Analysis and Strategy (IINAS) prognostizierten GEMIS-Werte für die CO 2 -Emissionen und den Primärenergiefaktor des Strommixes. Für die Folgejahre haben die Wissenschaftler mit einer Simulation errechnet, dass der Primärenergiefaktor von derzeit 2,2 kWh nicht-erneuerbare Primärenergie für eine kWh Strom(mix) bis 2030 auf unter 0,8 sinkt. Die CO 2 -Emissionen pro kWh Strom(mix) sinken im gleichen Zeitraum von knapp 500 g auf 255 g.
Wärmepumpenzubau wirkt sich kaum aus
Strommix durch zusätzliche Wärmepumpen
Grundlage der Simulation zur Planung des Kraftwerkseinsatzes und -ausbaus und damit der Strommix-Prognose waren das Szenario A der Leitstudie des Bundesumweltministeriums (BMU) sowie die deutlich ambitioniertere Stromprognose des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE), die den Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vorgeben. Die Stromverbräuche für die Jahre 2020 und 2030 wurden der BMU-Leitstudie entnommen. Auf diese wurde der zusätzliche Stromverbrauch der nach 2011 neu installierten Wärmepumpen mittels eines temperaturabhängigen Lastprofils aufgeschlagen. Das spezifische Lastprofil berücksichtigt etwa die stärkere Heizlast im Winter, aber auch tageszeitliche Schwankungen, anhand einer Standardlastprofilkurve für Wärmepumpen und des Temperaturreferenzjahrs TRY. Auf Basis dieser Vorannahmen hat die TU München ermittelt, welche Kraftwerke die zusätzlich benötigte Last erbringen würden, wenn man ein wirtschaftliches Modell zugrunde legt. Der Einspeisevorrang von erneuerbarem Strom und von Strom aus KWK-Anlagen wurde dabei berücksichtigt. ■
Download: Folien Grafiken zu der ersten Studienergebnissen