Baden-Württemberg ist Spitzenreiter
47,9 % der Bauherren in Baden-Württemberg setzten 2016 auf Wärmepumpen. Das Bundesland im Südwesten legt damit um 6,6 Prozentpunkte zu und verdrängt das Saarland von der Spitzenposition auf den zweiten Rang. Gleichzeitig erreicht Baden-Württemberg so den höchsten Wärmepumpen-Anteil, der bisher in einem Bundesland erfasst wurde. Damit entschieden sich hier sogar mehr Bauherren für Erd- und Umweltwärme als für Gasheizungen. Auf Platz 3 der Länderrangliste folgt Rheinland-Pfalz. Seltener kommt die Wärmepumpe hingegen in den Stadtstaaten und den norddeutschen Flächenländern zum Einsatz, vor allem in Niedersachsen.
Luft/Wasser-Wärmepumpen bleiben stark
Der Marktanteil der Wärmepumpe entfällt vor allem auf Umweltwärme. In diese Kategorie fallen neben Luft/Wasser- auch Grundwasser/Wasser-Wärmepumpen. Letztere machen nach Einschätzung des BWP allerdings bundesweit nur einen geringen Anteil aus. 6,8 % der Bauherren statten ihr Haus mit einer Erdwärme-Anlage (Sole/Wasser-Wärmepumpe) aus. Auch bei den Wärmequellen ist das Bild unter den Ländern höchst unterschiedlich: Während sich in Sachsen, NRW und Brandenburg verhältnismäßig viele Bauherren für Erdwärme entscheiden, wird diese Energiequelle in Baden-Württemberg oder Hessen kaum genutzt.
Baugenehmigungen zeigen positiven Trend
Ein positives Fazit zieht der BWP insbesondere mit Blick auf die 2016 genehmigten Wohngebäude: Hier stieg der Wärmepumpen-Anteil auf 37,4 % (+6,2 Prozentpunkte). Diese Gebäude müssen die Vorgaben der neuen Energieeinsparverordnung erfüllen, die seit Januar 2016 gilt.
Die 2016 fertiggestellten Gebäude wurden hingegen meist noch im Vorjahr genehmigt, also nach einem geringeren EnEV-Anforderungsniveau. Zwar sank der Anteil von Gas-Heizungen bei genehmigten Wohngebäuden 2016 deutlich auf 47,0 % (–6,3 Prozentpunkte), ihre Spitzenposition konnten sie jedoch behaupten.