Über die Geschwindigkeit der Energiewende wird insbesondere vor Ort entschieden. Mit der Vorfertigung von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern lässt sich die Solarisierung mit bestehenden Installationskapazitäten signifikant beschleunigen.
Der Artikel kompakt zusammengefasst
■ Bei der faltbaren Solarstromanlage SmartSolarBox von Smartvolt werden werkseitig vier Photovoltaik-Module zu einer aufstellfertig verkabelten Installationseinheit, bei Bedarf inklusive Ballastierung und Modulwechselrichtern, gruppiert.
■ Das gesamte Gewicht trägt bei der Montage ein Kran. Das Montagepersonal faltet nach dem Einschwenken die austarierte Installationseinheit mit geringem Aufwand auseinander.
■ Geeignet ist die SmartSolarBox für Flachdächer bis 5° Neigung. Durch die ebenfalls schnelle Demontage kann sie unabhängig(er) von einer künftigen Dachsanierung eingesetzt werden.
Smartvolt hat mit der SmartSolarBox 5.0 eine faltbare Solarstromanlage für Flachdächer auf den Markt gebracht, die neue Maßstäbe in puncto Zeitersparnis und Qualität setzen soll: Die Lizenzpartner des Schweizer Unternehmens liefern das Plug-and-Play-System vorkonfektioniert, verkabelt und ballastiert auf Mehrwegplatten zum Aufstellungsort.
Mit einem Kran wird die SmartSolarBox auf das Flachdach gebracht und von den Installateuren auseinandergefaltet. Für die Montage benötigen sie lediglich einen Akkuschrauber. Mit dem Konzept können drei Personen an einem einzigen Tag eine 200-kWp-Anlage installieren.
Das System lässt sich ohne Dachdurchdringung auf Flachdächern bis 5° Neigung mit Folie, Bitumen oder Kies als oberste Schicht installieren. Das gesamte Gewicht inklusive Ballast (bis 50 kg pro PV-Modul) trägt der Kran, sodass niemand schwere Steine schleppen muss, was die Mitarbeitergesundheit und die Arbeitssicherheit erhöht. Die Berechnung der notwendigen Ballastierung erfolgt auf Basis einer Untersuchung des Instituts für Industrieaerodynamik. Das System wurde im Prüflabor von Reech bis an die mechanischen Belastungsgrenzen getestet.
Moduloptimierer und Modulwechselrichter lassen sich ab Werk in das aus beschichtetem Stahl bestehende System integrieren. Die neue Version 5.0 wurde für HalfCut-Solarmodule bis 570 Wp optimiert, eignet sich aber auch für Solarmodule mit 440 Wp.
„Revolution für Flachdächer“
Da sich die SmartSolarBox auch schnell wieder abbauen lässt, kann man das System auch auf Dächern errichten, für die während der Nutzungsdauer der Photovoltaik-Anlage noch eine Sanierung erforderlich wird. Eingesetzt wird die SmartSolarBox auch auf Kranstellflächen von Windkraftanlagen. Wird die Kranstellfläche für Montage- und Reparatureinsätze benötigt, kann die Solaranlage schnell demontiert und anschließend wieder aufgestellt werden.
Die 2013 in Herzogenbuchsee (Schweiz) gegründete Smartvolt AG hat sich auf die Entwicklung und Lizenzierung der SmartSolarBox spezialisiert. Das faltbare Solarsystem wird von den Lizenzpartnern des Unternehmens im In- und Ausland produziert, verkauft und zum Teil auch direkt installiert.
„Mit der SmartSolarBox wollen wir den internationalen Solarmarkt für Flachdachsysteme revolutionieren“, erklärt Andreas Fankhauser, der Smartvolt gemeinsam mit Andreas Mader leitet. Seit der Markteinführung in der Schweiz im Jahr 2015 haben die Solarexperten das System intensiv in der Praxis erprobt und ständig weiterentwickelt. Mader: „Sämtliche Optimierungsideen wurden in der neuesten Version SmartSolarBox 5.0 umgesetzt. Sie ist unsere Antwort auf den Fachkräftemangel bei der Umsetzung der Energiewende. Installationsfirmen können mit unserem System bis zu dreimal so viele Solaranlagen installieren als es mit herkömmlichen Unterkonstruktionen möglich wäre.“
„Eineinhalb Tage statt zwei Wochen“
Das hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits in zahlreichen Referenzprojekten bewiesen. Dazu zählen auch die Installationen von Nyffenegger Solar aus der Schweiz, das Unternehmen verbaut seit 2018 die SmartSolarBox. Für seine erste 250-kWp-Anlage hat das Unternehmen 203 der faltbaren Systeme installiert. Firmenchef Beat Nyffenegger erinnert sich: „Wir haben das ganze Dach in eineinhalb Tagen belegt. Mit einem herkömmlichen Montagesystem hätten wir dafür zwei Wochen gebraucht.“
Seitdem installiert Nyffenegger mit seinem Team sowohl auf privaten als auch auf gewerblichen Dächern fast ausschließlich die SmartSolarBox. „Die Geschwindigkeit ist auch bei Einfamilienhäusern sensationell. Alles ist bereits konfektioniert, nummeriert und vormontiert. Dadurch sparen wir erhebliche personelle Ressourcen ein.“
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