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Elektro-Installation

Niederspannungs­verteilung für mehr Trans­parenz digitalisiert

Bild 1 Gasnetz Hamburg geht mit der Digitalisierung ihrer Niederspannungsverteilungen neue Wege.

Siemens AG

Bild 1 Gasnetz Hamburg geht mit der Digitalisierung ihrer Niederspannungsverteilungen neue Wege.

Warum eine funktionierende Niederspannungsverteilung modernisieren? – Den engagierten Elektrikern im Hauptgebäude der Gasnetz Hamburg GmbH fielen zu dieser Frage sehr gute Gründe ein: Sie nutzen die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung, um die Transparenz und Verfügbarkeit der Anlagen zu erhöhen. Die Voraussetzung dafür schaffen mess- und kommunikationsfähige Installationsgeräte.

Der Artikel kompakt zusammengefasst
■ Über mess- und kommunikationsfähige Installationsgeräte in der Niederspannungsverteilung können Fehler in der Energieverteilung schneller identifiziert und lokalisiert werden.
■ Die hohe Transparenz und die Nachverfolgbarkeit bis in den Endstromkreis ermöglichen zudem eine vorausschauende Wartung sowie eine bessere Planung der Wartungsintervalle auf Basis der gemessenen Daten und des Abgleichs mit den vorgegebenen Grenzwerten.
 

Eine digitalisierte Niederspannungsenergieverteilung liefert umfangreiche Betriebs- und Verbrauchsdaten. Diese lassen sich vielfältig verwenden. Damit kann die Anlage einen entscheidenden Mehrwert über die sichere Versorgung aller elektrischen Verbraucher hinaus bieten:

So ermöglicht die gezielte Nutzung der erfassten Daten durch ein systematisches Monitoring inklusive Visualisierung der Energiedaten zum einen eine hohe Transparenz über die elektrischen Energieflüsse. Das gewährleistet den effizienteren Einsatz von Energie und Kosten. Zum anderen erhöht sie die Anlagenverfügbarkeit, denn die Daten erlauben ebenso eine individuell geplante Instandhaltung (Preventive maintenance), eine vorrausschauende Wartung (Predictive maintenance), sowie eine bessere und schnellere

Bild 2 Die Gasnetz Hamburg GmbH betreibt das circa 7900 km lange Erdgasnetz in der Hansestadt.

Siemens AG

Bild 2 Die Gasnetz Hamburg GmbH betreibt das circa 7900 km lange Erdgasnetz in der Hansestadt.

Vor diesem Hintergrund entschied sich die Gasnetz Hamburg GmbH für eine sukzessive Digitalisierung ihrer Energieverteilungen. Das städtische Unternehmen betreibt das Erdgasnetz in der Hansestadt Hamburg mit circa 7900 km Länge, rund 160 000 Hausanschlüssen und 230 000 Netzkunden. Es umfasst Hoch-, Mittel-, Niederdruck- und Hausanschlussleitungen sowie etwa 600 Gasdruckregelanlagen. Rund 620 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für seinen zuverlässigen und sicheren Betrieb. Die Steuerung und Überwachung des Netzes erfolgen über die zentrale Leitstelle in Hamburg.

Nachhaltigkeit spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle: „Den effizienten Einsatz von Energie nachweisen, unsere Geschäftsprozesse nachhaltig gestalten, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sicherstellen – wir wollen kurz- wie mittelfristig Umwelt und Klima in Hamburg verbessern und mit einem nachhaltigen Betrieb unseres Energienetzes zur urbanen Energiewende beitragen“, so formuliert Gasnetz Hamburg ihr zentrales Unternehmensziel. „Nachhaltigkeit und Innovation gehen bei Gasnetz Hamburg Hand in Hand.“ Diesen Anspruch erfüllt das 1844 gegründete Unternehmen nicht nur als Energieversorger, sondern auch in seinen eigenen vier Wänden.

Mehr Energieeffizienz und höhere Verfügbarkeit durch Transparenz

Bild 3 Gary Grosser von Gasnetz Hamburg (links) und Daniel Braker, Siemens, nehmen das Webinterface der IoT-Plattform Sentron Powercenter 3000 in Augenschein.

Siemens AG

Bild 3 Gary Grosser von Gasnetz Hamburg (links) und Daniel Braker, Siemens, nehmen das Webinterface der IoT-Plattform Sentron Powercenter 3000 in Augenschein.

Bezogen auf die elektrische Energieverteilung bedeutet das: „Unsere generelle Aufgabe besteht darin, die elektrotechnischen Anlagen immer auf dem neuesten Stand zu halten“, erklärt Gary Grosser, Koordinator für E-Technik, zum Hintergrund des Projekts. Die Gewährleistung höchster Sicherheitsstandards ist dabei selbstverständlich. Doch noch etwas war Grosser und seinem Kollegen Gunnar Schlünz wichtig: „Unser Ziel ist eine insgesamt größere Transparenz.“

Konkret heißt das, dass die Techniker alle Werte, auch zum Zustand der Anlage, dezentral bis in die Endstromkreise verfolgen und auch in das bestehende Energiemanagementsystem einbinden können. Damit lassen sich alle charakteristischen Stärken einer digitalisierten Niederspannungsverteilung nutzen.

Als weiterer Vorteil beträgt die Prüffrist bei der jetzt in Hamburg installierten Fehlerstromschutzschalter-Generation dank integrierter Sigres-Funktion ganze 48 Monate. Somit kann die Prüfung des Fehlerstromschutzschalters zusammen mit der wiederkehrenden Prüfung elektrischer Anlagen erfolgen. Zum Vergleich: Herkömmliche Fehlerstromschutzschalter müssen in der Regel alle 6 Monate durch Betätigen der Prüfeinrichtung ihre einwandfreie Funktionsfähigkeit unter Beweis stellen. Ein hoher finanzieller und arbeitsintensiver, aber eben auch notwendiger Aufwand zur Gewährleistung höchster Sicherheitsstandards.

Mess- und kommunikationsfähig

Bild 4 Die erfassten Daten werden per Modbus TCP an das bestehende Leitsystem von Gasnetz Hamburg übertragen.

Siemens AG

Bild 4 Die erfassten Daten werden per Modbus TCP an das bestehende Leitsystem von Gasnetz Hamburg übertragen.

Die technische Basis für eine solche digitalisierte Lösung bilden mess- und kommunikationsfähige Installationsgeräte aus dem Sentron-Portfolio von Siemens, die sich bei Gasnetz Hamburg bereits in einer Installation bewährt haben. Im Einzelnen umfasst die Anlage dabei neun Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) 5SV3 Typ B/B+ zum Schutz vor glatten Gleichfehlerströmen in Kombination mit mess- und kommunikationsfähigen Hilfs-/ Fehlersignalschaltern 5ST3 COM und 42 Leitungsschutzschalter 5SL6 COM zum Schutz vor Überlast und Kurzschluss.

Den direkten Datentransfer aus den kommunikationsfähigen Feldgeräten ermöglichen drei Datentransceiver Sentron Powercenter 1000 und die IoT-Datenplattform Sentron Powercenter 3000. Weitere Komponenten aus dem Sentron-Portfolio wie ein Überspannungsschutz 5SD7 und sieben individuell anpassbare Stiftsammelschienen 5ST3 runden die Ausstattung ab. Sie sind verbaut in einem gemäß DIN EN 61349-1/-2/-3 geprüften Installationsverteiler Alpha 400.

Nach den positiven Erfahrungen mit den digitalen Siemens-Komponenten bei Gasnetz Hamburg sollen nun sukzessive auch alle übrigen Verteilungen umgerüstet werden.

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Daniel Braker
ist Senior Vertriebsbeauftragter bei Siemens Smart Infrastructure – Electrical Products, daniel.braker@siemens.com www.siemens.de/gasnetz-hamburg

Sebastian Holl
ist Marketing Manager bei Siemens Smart Infrastructure – Electrical Products, www.siemens.de/gasnetz-hamburg

 

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