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BWP-Chefgespräch

„2020er müssen Jahrzehnt der Wärmepumpe werden“

Auf der jährlichen Strategieklausur der Wärmepumpenbranche im Kloster Banz haben die Teilnehmer aus dem Kreis der Mitglieder des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) die von der Bundesregierung im Rahmen des Klimapakets beschlossenen Maßnahmen begrüßt.

Gleichzeitig hat die Wärmepumpenbranche die Bundesregierung aufgefordert, die begonnenen Schritte vollständig umzusetzen und konsequent weiterzuentwickeln. Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des BWP: „Nach wie vor ist die Marktentwicklung der Wärmepumpe weit davon entfernt, den Erfordernissen an eine zukunftsfähige Energieversorgung von Gebäuden und den Ansprüchen des Klimaschutzes zu genügen. Ohne den verstärkten Einsatz von Wärmepumpen sind die Klimaziele im Gebäudebereich nicht zu erreichen. Die 2020-Jahre müssen das Jahrzehnt der Wärmepumpe werden.“

Nicht nur der deutsche, sondern auch der europäische und der globale Wärmemarkt seien angesichts des international verbindlich vereinbarten Ziels zur Dekarbonisierung der Energieversorgung im Wandel. Waning: „Die notwendigen Veränderungen bergen Chancen und Risiken für die Heizungsindustrie. Die Wärmepumpe als bewährte und einsatzbereite Technologie steht sofort zur Verfügung, um klimarelevante Emissionen im Gebäudesektor signifikant zu reduzieren.“

Wärmepumpe quasi universell einsetzbar

Wärmepumpen bieten sich aus Sicht des BWP nicht nur im Neubau, sondern auch im gesamten Gebäudebestand als vielseitiges Klimaschutzinstrument an. Bei vielen Millionen alten Öl-Heizungen können sie in den meisten Fällen als klimaschonende Alternative zum Einsatz kommen – als Wärmeerzeuger im Ein- oder Mehrfamilienhaus, als Bestandteil von Wärmenetzen, als reine Wärmepumpenlösung oder als Hybridheizung.

Die neuen Förderangebote des Marktanreizprogrammes, insbesondere für den Ersatz von Öl-Heizungen sowie die Einführung der CO2-Bepreisung von Kraft- und Brennstoffen mit einem Einstiegspreis von 25 Euro/tCO2 über das BEHG ab 2021 bildeten aus BWP-Sicht einen wichtigen Anreiz. Die angekündigte Strompreissenkung durch die Reduzierung der EEG-Umlage um rund 1,75 Ct/kWh ab 2021 könne jedoch nur der Einstieg sein. Es bedürfe einer konsequenten Reform der Bepreisung aller Energieträger sowie der bestehenden Entgelt- und Abgabensystematik.

Mit der Realisierung des Smart-Meter-Rollouts wird in den kommenden Jahren eine Voraussetzung für dynamische Stromtarife geschaffen. Diese Flexibilisierung muss sich für Anwender von zukunftsweisenden Technologien, wie Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen, auch finanziell positiv auswirken, fordert der BWP.

Um verlässliche Perspektiven für den Wärmepumpenausbau und damit Planungssicherheit für die Heizungsindustrie zu schaffen, fordern die Vertreter der Branche neben einer umfassenden, klimagerechten Neuordnung der Abgaben für alle Energieträger sowie einem einfachen Zugang zu einer attraktiven und unkomplizierten Förderung der Gebäudesanierung auch ein stetig anwachsendes Anforderungsregime für den Neubau. ■