Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind im Februar 2021 um 3,1 % gegenüber Februar 2020 gestiegen.
Ohne die Mehrwertsteuersenkung hätten sich die Baupreise nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) rein rechnerisch um 2,5 % erhöht. Im November 2020, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise im Vorjahresvergleich noch um 0,1 % gesunken. Hier hatte sich vor allem die von 1. Juli bis zum Jahresende 2020 befristete Mehrwertsteuersenkung ausgewirkt. Eine Senkung der Baupreise im Vorjahresvergleich hatte es zuvor über einen Zeitraum von 225 Monaten nicht mehr gegebene (zuletzt im Februar 2002).
Im Vergleich zum November 2020 stiegen die Baupreise im Februar 2021 um 4,5 %, vor allem aufgrund des seit Jahresanfang wieder geltenden Mehrwertsteuersatzes von 19 %. Wäre der abgesenkte Steuersatz beibehalten worden, hätte der Anstieg rein rechnerisch 1,9 % betragen. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich der jeweils geltenden Mehrwertsteuer. Der Baupreisindex wird vom Statistischen Bundesamt vierteljährlich für Februar, Mai, August und November veröffentlicht.
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von Februar 2020 bis Februar 2021 um 3,1 %. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben die Betonarbeiten und die Mauerarbeiten. Betonarbeiten sind gegenüber Februar 2020 um 3,4 % teurer geworden, Mauerarbeiten um 2,8 %. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 2,5 %, Erdarbeiten waren 2,7 % teurer als im Februar 2020. Zimmer- und Holzbauarbeiten kosteten 5,4 % mehr als ein Jahr zuvor.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im Februar 2021 gegenüber dem Vorjahr um 2,9 % zu. Unter den Ausbauarbeiten haben die Tischlerarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude. Für diese erhöhten sich die Preise um 2,8 %. Für Raumlufttechnische Anlagen stiegen sie um 3,0 %, für Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen sowie für Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen stiegen sie um 3,6 bzw. 3,5 %, für Nieder- und Mittelspannungsanlagen um 3,8 %, für Gebäudeautomation um 4,1 % und für Dämm- und Brandschutzarbeiten an technischen Anlagen um 4,3 %.
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 3,1 % zu.
Die Neubaupreise für Bürogebäude und für gewerbliche Betriebsgebäude stiegen um jeweils 3,1 %.
Detaillierte Ergebnisse zur Statistik der Bauleistungspreise bietet die Destatis-Fachserie 17, Reihe 4, Preisindizes für die Bauwirtschaft. ■
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