Der Neubau von Wohngebäuden hat sich im Mai 2022 binnen Jahresfrist um 17,6 % verteuert. Gegenüber Februar 2022 erhöhten sich die Baupreise um 6,6 %.
Die Teuerung beim Bauen hat sich im Mai 2022 nochmals verschärft. Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind im Mai 2022 um 17,6 % gegenüber Mai 2021 gestiegen. Dies ist der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit Mai 1970 (+ 18,9 % gegenüber Mai 1969). Im Februar 2022, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise im Vorjahresvergleich um 14,3 % gestiegen. Im Vergleich zum Februar 2022 erhöhten sich die Baupreise im Mai 2022 um 6,6 %.
Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer. Der Baupreisindex wird vom Statistischen Bundesamt (Destatis) vierteljährlich für Februar, Mai, August und November veröffentlicht.

Statistisches Bundesamt
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von Mai 2021 bis Mai 2022 um 18,6 %. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Betonarbeiten sind gegenüber Mai 2021 um 23,0 % teurer geworden, Mauerarbeiten um 12,8 %. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 19,4 %, Erdarbeiten waren 14,8% teurer als im Mai 2021. Zimmer- und Holzbauarbeiten kosteten 15,6 % mehr als ein Jahr zuvor.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im Mai 2022 gegenüber dem Vorjahr um 16,8 % zu. Hierbei erhöhten sich die Preise für Tischlerarbeiten um 19,3 %. Diese haben unter den Ausbauarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude. Bei den TGA-Gewerken betrug die Preisentwicklung
● + 16,9 % bei Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden,
● + 18,6 % bei Raumlufttechnischen Anlagen,
● + 16,6 % bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen,
● + 16,2 % bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen,
● + 16,9 % bei Anlagen für die Gebäudeautomation,
● + 18,7 % bei Blitzschutzanlagen und
● + 27,0 % bei Dämm- und Brandschutzarbeiten an technischen Anlagen.
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 15,9 % zu.
Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 19,0 % und für gewerbliche Betriebsgebäude um 19,4 %.
Detaillierte Ergebnisse zur Statistik der Bauleistungspreise bietet die Destatis-Fachserie 17, Reihe 4 – Mai 2022, Preisindizes für die Bauwirtschaft. ■
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