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Lüftungstechnik

Optimierung des Lernumfelds: Luftqualität in Unterrichtsräumen verbessern

Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung in Unterrichtsräumen kann das Leistungsvermögen der Schüler:innen steigern und zugleich die Heizkosten senken.

Maridav - stock.adobe.com

Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung in Unterrichtsräumen kann das Leistungsvermögen der Schüler:innen steigern und zugleich die Heizkosten senken.

In vielen Unterrichtsräumen herrscht laut dem Fachverband Gebäude-Klima und dem Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg mangelhafte Luftqualität. Technische Lüftung könne Abhilfe schaffen.   

Der Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg (BLV) sowie der Fachverband Gebäude-Klima (FGK) beklagen erneut die schlechte Luft in Schulen und Unterrichtsräumen. „In zahlreichen Untersuchungen konnte dargelegt werden, dass die Luftqualität in den meisten Klassenzimmern sehr zu wünschen übriglässt, in vielen Fällen ist sie schlicht katastrophal“, beschreibt FGK-Geschäftsführer Frank Ernst die Situation. Thomas Waldhecker, BLV-Referat Arbeits- und Gesundheitsschutz, pflichtet ihm bei: „Die Raumluftqualität in Klassenzimmern ist der Lern- und Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler alles andere als zuträglich.“

Häufig „hygienisch inakzeptabel“

Die Raumluftqualität in Klassenzimmern wird anhand der Kohlendioxidkonzentration (CO2) bewertet. Bis zu einem Wert von 1000 ppm (parts per million) ist diese laut der Arbeitsstättenregel „Lüftung“ A 3.6 und den Empfehlungen des Umweltbundesamtes, UBA, als „hygienisch unbedenklich“ anzusehen. Zwischen 1000 und 2000 ppm, so das UBA, ist die Konzentration „hygienisch auffällig“ und ab 2000 ppm ist sie „hygienisch inakzeptabel“. „Und dieser Wert ist leider in vielen Unterrichtsräumen vorzufinden“, so Ernst.

In einem Klassenraum mit einer Grundfläche von 8 mal 8 m und einer Raumhöhe von 3 m, in dem sich 30 Schülerinnen und Schüler aufhalten, steigt bei geschlossenen Fenstern die CO2-Konzentration schon nach 25 min. auf 1500 ppm an. In der Folge lassen Konzentrationsfähigkeit und Leistungsvermögen bei den Schülerinnen und Schülern deutlich nach. Eine dauerhafte Fensterlüftung während des Unterrichts ist nach Expertenmeinung problematisch, da sie im Raum für Lärm-, Schmutz- und Pollenbelastungen sorgt. Zudem wird im Winter die teuer aufgeheizte Warmluft „zum Fenster hinausgeblasen“.

Heizenergie sparen und Überhitzung vorbeugen

Vor diesem Hintergrund kommt Lehrervertreter Waldhecker zu dem Schluss: „Für Unterrichtsräume ist generell eine ventilatorgestützte Lüftung zu empfehlen.“ Sie gewährleistet, dass dauerhaft der empfohlene Grenzwert von 1000 ppm CO2 eingehalten wird und sich die Raumluftqualität deutlich verbessert. „Dadurch steigen die Lernerfolge“, weiß Waldhecker aus Erfahrung. Eine Studie aus Dänemark belegte, dass Lese- und Rechenaufgaben in deutlich kürzerer Zeit gelöst werden und eine Verdopplung der Lüftungsrate die Leistungsfähigkeit um 8 bis 14 % steigert. Ist die Lüftungsanlage mit Bedarfsregelung und Wärmerückgewinnung ausgestattet, wird zudem wertvolle Heizenergie eingespart. Und sie hat noch einen positiven Effekt: Das Zusammenwirken von Nachtauskühlung und mechanischer Lüftung wirkt im Sommer allzu hohen Temperaturen in den Klassenräumen entgegen. ■
Quelle: FGK / ab