Immer mehr private Haushalte und Unternehmen nutzen die Energie der Sonne zur Stromerzeugung. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat dazu aktuelle Zahlen veröffentlicht.
Im März 2022 waren auf Dächern und Grundstücken 2,2 Mio. Photovoltaik-Anlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 58 400 MW installiert. Damit nahm die Zahl der PV-Anlagen gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,1 % zu, die installierte Leistung stieg binnen Jahresfrist um 9,7 %. Im Januar 2018, als die Zahl erstmalig erhoben wurde, gab es in Deutschland gut 1,7 Mio. Photovoltaik-Anlagen mit einer Nennleistung von 42 300 MW. Seitdem stieg die Zahl der Anlagen um knapp 34 %, während sich die installierte Leistung um 38,3 % erhöhte.
Mit den Photovoltaik-Anlagen konnten im 1. Quartal 2022 rund 8,8 TWH (Mrd. kWh) Strom aus Sonnenlicht ins Netz eingespeist werden. Das waren 34,7 % mehr als im 1. Quartal 2021 (6,6 TWh). Gegenüber dem 1. Quartal 2018 (5,4 TWh) ist die Netzeinspeisung um 64,3 % gestiegen.
Auch der Anteil der Photovoltaik an der gesamten Stromerzeugung ist gestiegen: Im 1. Quartal 2022 lag der Anteil der Photovoltaik bei 6,3 % der gesamten Stromerzeugung in Deutschland. Im 1. Quartal des Vorjahres hatte der Sonnenstrom noch einen Anteil von 4,7 %, im 1. Quartal 2018 hatte er bei 3,5 % gelegen. Im 1. Quartal 2022 gab es im allerdings auch eine deutlich höhere (gewichtet nach der Leistung von Photovoltaik-Anlagen) Sonnenscheindauer als im Jahr 2021 und im Mittel der Jahre 2003 bis 2020.
Solarstrom ist auch eine Einnahmequelle
Für viele private Haushalte ist Solarstrom nicht nur Energie-, sondern auch Einnahmequelle. 2020 hatten etwa 1,4 Mio. private Haushalte – das waren 3,6 % aller privaten Haushalte – Einnahmen aus der Einspeisung von Solarstrom ins Netz. Das waren fast 30 % mehr als 2014, dem ersten Jahr der Erhebung dieser Angabe.
Die Einnahmen dieser Haushalte aus dem Stromverkauf lagen zuletzt bei durchschnittlich 174 Euro/Monat und damit in etwa gleich hoch wie im Vorjahr (177 Euro/Monat). Gegenüber 2014 mit 285 Euro/Monat sind die durchschnittlichen Einnahmen um 39 % gesunken. Eine Ursache für diesen Rückgang dürfte die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sinkende Einspeisevergütung für neu installierte Photovoltaik-Anlagen sein. Derzeit liegt die Vergütung unter 7 Ct/kWh.
Betriebe erwirtschafteten 3,5 Mrd. Euro/a mit Photovoltaik
Die wachsende Verbreitung der Photovoltaik schlägt sich auch in den Umsatzzahlen der Betriebe nieder, die Produkte und Dienstleistungen zur Nutzung der Sonnenenergie anbieten. So stieg der Umsatz mit Photovoltaik-Anlagen und Komponenten binnen fünf Jahren von gut 2,5 Mrd. Euro im Jahr 2016 auf gut 3,5 Mrd. Euro im Jahr 2020. Das war ein Zuwachs um 39 %.
Methodische Hinweise:
Die Ergebnisse zu den Einnahmen der privaten Haushalte stammen aus den Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR). Haushalte mit einem regelmäßigen monatlichen Nettoeinkommen von 18 000 Euro und mehr bleiben in den LWR unberücksichtigt, da diese nicht beziehungsweise in zu geringer Zahl an der Erhebung teilnehmen. In die LWR werden nach den gesetzlichen Vorgaben Haushalte von Selbstständigen (Gewerbetreibende und selbstständige Landwirte und Landwirtinnen sowie freiberuflich Tätige) nicht einbezogen.
Die Daten über den Umsatz mit der Produktion von Gütern, Technologien und Dienstleistungen zur Nutzung erneuerbarer Energien stammen aus der Erhebung „Güter und Leistungen für den Umweltschutz“, bei der Betriebe des Produzierenden Gewerbes sowie des Dienstleistungsbereiches in Deutschland Angaben zu umweltschutzbezogenen Umsätzen und Beschäftigten gemeldet haben. ■
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