Für seine Plusenergiefabrik im südhessischen Groß-Umstadt wurde Frenger Systemen von der Landesenergieagentur (LEA) Hessen als Energiewende-Champion gewählt und porträtiert.
In einem Kurzfilm stellt Geschäftsführer Dr.-Ing. Klaus Menge die Herstellung von Deckenstrahlheizungen und Deckenkühlsystemen mit dem Fokus auf Klimaneutralität und Nachhaltigkeit vor. Das Video zeigt, wie das Unternehmen bei seinen Produktionsprozessen den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rückt.
„Energieeffizienz ist Teil unserer Unternehmens-DNA“, betont Klaus Menge im Interview. Schritt für Schritt hat seine Firma eine Plusenergiefabrik verwirklicht, die durch den Einsatz erneuerbarer Quellen mehr Energie produziert, als sie für die eigenen Betriebsprozesse benötigt.
Der Strom kommt von einer 600-kW-Photovoltaikanlage. Sie liefert dank einer intelligenten Nutzung und Speicherung sogar so viel Energie, dass zwei Drittel des erzeugten Stroms ins Netz eingespeist werden. Nur an besonders trüben Tagen muss noch eine geringe Menge Strom aus dem Netz bezogen werden. Das führt zu einem deutlichen Energieüberschuss am Jahresende.
Klimabewusste Technologien und Maßnahmen
Das Unternehmen hat Technologien integriert, um einen Passivhausstandard zu erreichen. Die klimabewusste Grundausstattung beginnt bereits bei der vollflächigen Dämmung des Bodens und der Gebäudehülle, einschließlich dreifach verglaster Fenster und zehnlagiger transparenter Polycarbonat-Fassaden.
Diese Maßnahmen minimieren Wärmeverluste und steigern die Gesamtenergieeffizienz. Für die Wärmeerzeugung setzt der Betrieb auf ein Bohrprojekt, das Erdwärme bis zu einer Tiefe von 800 m nutzbar gemacht hat. Mehrere Bohrlöcher versorgen die Wärmepumpen des Unternehmens. Daraus resultiert eine Jahresarbeitszahl von ca. 7 bis 8, womit aus einer kWh Strom bis zu 8 kWh Wärme werden. Durch diese Kombination aus Dämmung und Tiefengeothermie ist die Wärmeversorgung der gesamten Fabrik sichergestellt. Zusätzlich erwärmt eine Solarthermieanlage das Brauchwasser.
Im Produktionsprozess achtet der Familienbetrieb darauf, möglichst wenig Abfall zu produzieren und anfallende Abfallstücke effizient weiterzuverwenden. Einwegpaletten und andere Holzmaterialien werden über eine Holzhackschnitzelheizung zu Prozesswärme umgewandelt.
Kurzfilm über die Plusenergiefabrik
Das energetische Gesamtkonzept hat die LEA Hessen überzeugt, Frenger Systemen als einen hessischen Energiewende-Champion zu porträtieren. Im Rahmen einer Kampagne demonstrieren Kurzfilme, warum sich hessische Firmen für erneuerbare Energien entschieden haben und welche Vorteile das für sie bringt. Sie dienen damit auch als Inspiration, um andere Unternehmen verstärkt zur Energiewende zu motivieren.
Für Menge kommt es vor allem auf eine gut durchdachte Planung an, was er auch anderen Firmen als Botschaft mitgibt: „Wenn jemand ein neues Gebäude plant, empfehlen wir immer von innen nach außen zu planen. Das heißt, wir fangen mit dem Übergabesystem, der Beleuchtung und Ähnlichem an und gehen dann über die Hülle hin zur Wärme- oder Kälteerzeugung. Wenn jemand im Bestand saniert, empfehlen wir, immer zuerst an die Technik zu gehen. Dort ist schon mit einem relativ kurzen Return on Invest eine hohe Einsparung zu erzielen.“ ■
Quelle: Frenger Systemen / fl