Aufgrund des enormen Interesses und der hohen Nachfrage sind die der KfW für weitere Neuzusagen im Förderprodukt Klimafreundlicher Neubau zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel erschöpft.
Wenn der Antrag schon über einen Finanzierungspartner bei der KfW gestellt wurde und dabei alle Fördervoraussetzungen erfüllt werden, also eine Zusage von der KfW erteilt wurde, dann ist der Förderkredit sicher. Neue Zusagen wird es 2023 nicht geben.
Derzeit ist geplant, dass Anträge ab Anfang des Jahres 2024 wieder möglich sind. Über den Zeitpunkt, ab dem wieder Anträge gestellt werden können, informiert die KfW dann direkt auf der Antragsseite.
Der Förderkredit Klimafreundlicher Neubau wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gewährt. Alternativ bieten verschiedene Bundesländer und Kommunen Förderungen an. Es wird empfohlen, sich hierzu beim Förderinstitut des jeweiligen Bundeslandes oder bei der Kommune zu erkundigen.
Stimmen aus der Branche zum Förderstopp
Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie:
„Die Bundesregierung hat ihren Kompass für mehr bezahlbaren Wohnraum verloren. Drei Monate nach dem Kanzlergipfel werden alle Maßnahmen, die als Konjunkturimpuls geplant waren, nach und nach kassiert oder gar nicht erst an den Start gebracht. Mit dem Aussetzen der Neubauförderung beweist sie, dass sie aus den Fehlern des dramatischen Förderstopps des letzten Jahres nichts gelernt hat. Denn: Ein Run auf Fördermittel zum Ende eines Jahres ist kein Erfolg. Es zeigt die große Unsicherheit am Markt. Niemand weiß, wie es weitergeht und jeder versucht, sich die letzten Reste zu sichern. Gleiches gilt auch für die in Aussicht gestellten Förderungen in der Gebäudesanierung und für steuerliche Abschreibungen, die zur Disposition stehen.
Schon jetzt ist es bittere Realität, dass jedes zweite Unternehmen im Wohnungsbau unter Auftragsmangel leidet und die Wohnungsnot in Deutschland von Woche zu Woche wächst. Der Wohnungsbau braucht dringend kräftige Investitionsimpulse – für eine Branche, die gebraucht wird, und für mehr bezahlbaren Wohnraum.“
Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:
„Die Nachricht über den KFN-Förderstopp kam für uns völlig überraschend. Ab heute können aufgrund der ausgeschöpften Mittel keine neuen Anträge bei der KfW mehr gestellt werden. Sobald der Bundeshaushalt 2024 wieder in Kraft tritt, soll es wieder möglich sein und das erwarten wir auch.
Nichts schadet einer Investitionsbranche wie der Bauwirtschaft mehr als unklare oder sich laufend ändernde Rahmenbedingungen. Wir haben das Förderchaos 2022 erlebt und die Folgen spüren wir heute noch. Das BMWK strich die Förderprogramme über Nacht und verschärfte die energetischen Anforderungen für Neubauprogramme zu einer Zeit als corona- und kriegsbedingt die Baupreise und auch die Kreditzinsen stark gestiegen sind. Bauwillige hatten nicht nur die Finanzierungsgrundlage, sondern auch das Vertrauen in eine verlässliche Politik verloren. Attentismus machte sich breit - also wurde nicht mehr gebaut. Diese Situation darf sich nicht wiederholen. Das wäre fatal für den Wohnungsbau, wo wir dringend Investitionen brauchen, um die Beschäftigten halten zu können. Nach den schlechten Nachrichten von gestern ist das der nächste Schlag für den Bau.“ ■
Quelle: KfW / fl