Die Vaillant Group hat im Geschäftsjahr 2021 ihren Umsatz um mehr als 20 % auf 3,3 Mrd. Euro gesteigert. Bei Wärmepumpen gab es einen Zuwachs um 50 %.
Die Vaillant Group, Remscheid, konnte ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2021 kräftig auf 3,3 Mrd. Euro erhöhen. Zu dem Unternehmenswachstum von über 20 %, das ohne Währungseinflüsse noch höher ausgefallen wäre, trugen alle Regionen weltweit mit zweistelligen Wachstumsraten bei.
Insgesamt hat die Vaillant Group im Jahr 2021 mehr als 2,5 Mio. zentrale Wärmeerzeuger und fast 1 Mio. Warmwassererzeuger verkauft. Zum Vergleich: Für 2020 meldete die Vaillant Group den Verkauf von „mehr als 2,1 Mio. Heizgeräten und über 0,5 Mio. Warmwassererzeugern“.
Die Zahl der Mitarbeitenden stieg konzernweit um 800 auf rund 16 000. In den kommenden Jahren plant das Unternehmen, erheblich in den weiteren Ausbau des Geschäfts mit Wärmepumpen und die Digitalisierung zu investieren.
„Angesichts der dramatischen Ereignisse in der Ukraine fällt es uns schwer, mit Freude über die positiven Ergebnisse des Jahres 2021 zu berichten“, sagt Vaillant-Group-CEO Dr.-Ing. Norbert Schiedeck. „Unsere Gedanken sind bei unseren Kolleginnen und Kollegen, deren Familien und den Menschen, die von dem Krieg in der Ukraine betroffen sind. Die überwältigende Hilfsbereitschaft innerhalb der Vaillant Group zeigt uns, dass wir den Erfolg des Vaillant-Teams nicht nur in Zahlen messen können.“
Starker Schub durch Wärmepumpen
Der Umsatz mit elektrischen Wärmepumpen legte 2021 wie im Vorjahr um über 50 % zu. Wärmepumpen sind seit längerem das am schnellsten wachsende Produktsegment der Vaillant Group. Durch das deutliche Umsatzwachstum über dem Zuwachs des Gesamtmarktes konnte das Unternehmen seinen Marktanteil erneut steigern.
Unterstützt wurde dies durch den Trend, dass Vaillant-Wärmepumpen nicht nur im Neubau auf große Nachfrage stoßen, sondern aufgrund ihrer Technologie auch zunehmend beim Austausch von Heizungssystemen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, und energetischen Sanierungen im Gebäudebestand eingesetzt werden.
Weiterentwicklungen bei Gasgeräten
Gleichwohl trug zum Wachstum das Segment Gasgeräte einen wesentlichen Beitrag bei. So konnte die Vaillant Group den Umsatz in diesem Geschäftsfeld um 19 % gegenüber dem Vorjahr steigern und die führende Stellung bei wandhängenden Gas-Heizkesseln stärken. Gleichzeitig erhielt die Vaillant Group eine erste Zertifizierung für ein Gas-Brennwertgerät, das mit reinem Wasserstoff betrieben werden kann.
300 Mio. Euro für Wärmepumpen, F&E und Digitalisierung
Im Jahr 2021 beliefen sich die Ausgaben der Vaillant Group – vornehmlich für Wärmepumpen, Forschung & Entwicklung und Digitalisierung – auf 300 Mio. Euro. Erhebliche Mittel flossen in den Ausbau der Produktionskapazitäten für Wärmepumpen.
Dazu zählt der Aufbau der Wärmepumpenproduktion im Werk Belper in Großbritannien, die im Laufe des Jahres 2022 starten wird.
Daneben wurden die Fertigungskapazitäten am Unternehmenshauptsitz in Remscheid und am französischen Standort Nantes sowie die Vertriebs- und Servicestrukturen erheblich ausgebaut.
Ein weiterer Schwerpunkt der Investitionen lag in der Modernisierung der IT-Systeme und der Digitalisierung von Geräten und Dienstleistungen. In 2021 erfolgte die Implementierung standardisierter IT-Plattformen im Einkauf, im Lieferketten-Management und für den Zahlungsverkehr.
Transformation u.a. zum Marktführer von Wärmepumpen
Schiedeck: „In den nächsten Jahren werden außerordentlich hohe Investitionen notwendig sein. Unser Ziel ist die Transformation der Vaillant Group zum Marktführer sowohl von Wärmepumpen als auch aller wesentlichen Technologien, die für die Nutzung erneuerbarer Energien wie Wasserstoff oder Biomethan erforderlich sind. Dies stellt die zentrale unternehmerische Herausforderung für die weitere Geschäftsentwicklung dar.“
Ausblick auf 2022
„Im ersten Quartal 2022 hat sich der Wachstumstrend der Vorjahre fortgesetzt. Die weitere Entwicklung des Jahres ist aber schwer exakt zu prognostizieren“, so Schiedeck. Die angespannten Beschaffungsmärkte sowie signifikant steigende Energie- und Rohstoffpreise stellen ebenso eine Unwägbarkeit dar wie der weitere Verlauf der Coronavirus-Pandemie und die Folgen des Kriegs in der Ukraine. Trotz dieser Einflussfaktoren geht das Unternehmen derzeit davon aus, auch 2022 weiteres Wachstum erzielen zu können. ■
Der Artikel gehört zur TGA-Themenseite SHK-TGA-Hersteller-Bilanzen
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