Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Referenzprojekt Schell

Automatisiertes Spülen verhindert Stagnation

Bild 1 Generalüberholung in der JVA Weiterstadt: Das Projekt Trinkwassersanierung sah eine Komplettsanierung der Sporthalle, des Therapiebeckenbereichs sowie des Sporthallenanbaus vor.

Schell

Bild 1 Generalüberholung in der JVA Weiterstadt: Das Projekt Trinkwassersanierung sah eine Komplettsanierung der Sporthalle, des Therapiebeckenbereichs sowie des Sporthallenanbaus vor.

Als erste Justizvollzugsanstalt in ganz Deutschland ermöglicht die JVA Weiterstadt die automatisierte Spülung sämtlicher Entnahmestellen der Sportanlage und des Therapieschwimmbeckens und wird so den Anforderungen der VDI 6023 vorbildlich gerecht. Installiert wurde dafür ein digitales Wassermanagement-System.

Der Artikel kompakt zusammengefasst
■ Mit einem digitalen Wassermanagement-System und vernetzten elektronischen Armaturen ist die Trinkwasser-Installation im Sportbereich der JVA Weiterstadt auf ein neues Level gehoben worden.
■ Durch automatisierte und zentral steuerbare Stagnationsspülungen über sämtliche Entnahmestellen gehören Grenzwertüberschreitungen bei der Beprobung von Trinkwasser der Vergangenheit an.
■ Die Betreiber profitieren von lückenloser Dokumentation und wirtschaftlichem Betrieb, Mitarbeitende von reduziertem Personalaufwand und Insassen von bestmöglichen hygienischen Bedingungen.
 

Überdimensionierte Trinkwasserverteiler, Zentralthermostate, eine Direktverbindung von Trink- und Löschwassernetz und ein komplett in verzinktem Stahlrohr ausgeführtes Trinkwassernetz – die Trinkwasserversorgung der Sport- und Schwimmhalle in der JVA Weiterstadt befand sich vor ihrer Sanierung längst nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. Die daraus resultierenden Grenzwertüberschreitungen bei Trinkwasserprobennahmen sowie massive Korrosionserscheinungen gaben den Betreibern von Hessens größter Justizvollzugsanstalt dringenden Anlass zu einer Komplettsanierung und Modernisierung des gesamten Trinkwassernetzes im Sportbereich.

Die 1997 eröffnete JVA Weiterstadt ist zuständig für den Vollzug von Freiheitsstrafen über 24 Monaten an männlichen Erwachsenen und gliedert sich in vier Vollzugsabteilungen in insgesamt acht Unterkunftsgebäuden auf 150 000 m2 Gesamtfläche – hiervon entfallen rund 4900 m2 auf den Sportbereich. Das Projekt Trinkwassersanierung der JVA Weiterstadt sah eine Komplettsanierung der Sporthalle, des Therapiebeckenbereichs sowie des Sporthallenanbaus vor.

Um künftig erneute Grenzwertüberschreitungen im Trinkwasser zu verhindern, das Legionellenrisiko effektiv zu senken und somit Insassen sowie Mitarbeitern bestmögliche gesundheitliche und hygienische Bedingungen bieten zu können, entschieden sich die Verantwortlichen der JVA Weiterstadt für ein digitales Wassermanagement-System. Da Produkte von Schell in der JVA Weiterstadt bereits seit Langem verbaut werden und die Betreiber von der Qualität „Made in Germany“ umfassend überzeugt waren, fiel die Wahl auch bei diesem Bauvorhaben auf Schell.

Neben einer Komplettauslegung der Trinkwasser-Installation bilden zwei Schell Wassermanagement-Systeme SWS das neue Herzstück des Großprojekts Trinkwassersanierung in der JVA Weiterstadt. Über zwei SWS-Server wurden alle weiteren verbauten Schell-Produkte – elektronische Waschtisch-, Küchen-, Dusch-, WC- und Urinal-Armaturen – vernetzt. Durch die Komplettvernetzung via SWS können nun automatisierte Stagnationsspülungen zum Erhalt der Trinkwassergüte über sämtliche Entnahmestellen innerhalb der Sportanlage und des Therapiebeckenbereichs durchgeführt werden.

Bild 2 Der Serverschrank. Die SWS-Server vernetzen sämtliche elektronische Schell-Armaturen in der sanierten Sportanlage. Zum Erhalt der Trinkwassergüte sind mit dem Schell Wassermanagement-Systeme SWS automatisierte Stagnationsspülungen zentral programmierbar und können ohne zusätzliches Personal und weitaus wirtschaftlicher als durch manuelles Spülen ausgeführt werden.

Schell

Bild 2 Der Serverschrank. Die SWS-Server vernetzen sämtliche elektronische Schell-Armaturen in der sanierten Sportanlage. Zum Erhalt der Trinkwassergüte sind mit dem Schell Wassermanagement-Systeme SWS automatisierte Stagnationsspülungen zentral programmierbar und können ohne zusätzliches Personal und weitaus wirtschaftlicher als durch manuelles Spülen ausgeführt werden.

Stagnationsspülungen ohne den Einsatz von zusätzlichem Personal

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erhalt der Trinkwasserqualität ist ein regelmäßiger vollständiger Wasserwechsel – über alle Entnahmestellen der Trinkwasser-Installation und mindestens alle 72 Stunden. So wird es in der VDI 6023 Blatt 1 offiziell gefordert. Wird dieser Wasserwechsel nicht durch den regulären Betrieb erreicht, sind zusätzliche Spülmaßnahmen notwendig, die den bestimmungsgemäßen Betrieb simulieren und eine lange Stagnation des Trinkwassers in den Leitungen verhindern.

Stagnationsspülungen manuell durchzuführen ist zwar möglich, in der Praxis jedoch oftmals keine wirtschaftliche und praktikable Option. Gerade in größeren Gebäudekomplexen mit vielen Entnahmestellen, wie in der Sportanlage der JVA Weiterstadt, ist die Umsetzung manueller Spülungen mit einem enormen Zeitaufwand verbunden. Der Facility-Manager müsste hierzu sämtliche Armaturen manuell öffnen und dann wieder schließen – und das in einigen Fällen auch zeitgleich.

Weitaus effizienter und ressourcenschonender lassen sich die notwendigen Stagnationsspülungen mithilfe des Schell Wassermanagement-Systems SWS realisieren (Bild 2). Die beiden SWS-Server vernetzen alle elektronischen Schell-Armaturen der Sportanlage und stellen durch die Auslösung von Stagnationsspülungen in festgelegten Intervallen den geforderten vollständigen Wasseraustausch im Rohrnetz sicher – auch während Zeiten der Nicht-Nutzung. Dies erweist sich unter anderem für den Anbau der Sporthalle als vorteilhaft, da dieser in der Winterzeit, wenn die Außenanlagen ungenutzt bleiben, ebenfalls nicht genutzt wird. Ein weiterer großer Vorteil der automatisierten Durchführung der Stagnationsspülungen: Es wird kein zusätzliches Personal benötigt – ein wertvoller Faktor für den wirtschaftlichen Gebäudebetrieb der JVA  Weiterstadt und ein ausschlaggebendes Kriterium für die Projektverantwortlichen.

Zudem unterstützt das SWS die Betreiber in ihrer gesetzlichen Nachweispflicht zur Einhaltung der Trinkwasserverordnung, indem sämtliche Betriebsdaten zuverlässig und lückenlos dokumentiert werden. Bei Bedarf können die Verantwortlichen so unkompliziert Nachweise erbringen – beispielsweise gegenüber dem Gesundheitsamt, mit dem die JVA eng zusammenarbeitet.

Elektronische Waschtisch-Armaturen für eine hygienische Nutzung

Wo viele verschiedene Personen zusammenkommen, besteht zwangsläufig ein erhöhtes Infektionsrisiko. So auch in der JVA Weiterstadt: Mehr als 600 Straffällige werden hier von über 300 Justizangestellten bewacht und betreut. Um das Risiko von Krankheitsübertragungen durch Kontaktinfektion in den Sanitärbereichen der neuen Sportanlage so gering wie möglich zu halten, setzte man auf elektronische Waschtisch-Armaturen Puris E (Bild 3). Die Infrarot-Sensor-gesteuerten Armaturen unterstützen dank der berührungslosen Auslösung des Wasserflusses den Erhalt der Nutzerhygiene im hochfrequentierten Sport- und Therapiebeckenbereich.

Bild 3 Die elektronische Waschtisch-Armatur Puris E HD-K von Schell sorgt im Sport- und Therapiebeckenbereich der JVA Weiterstadt für eine optimierte Nutzerhygiene: Über die Infrarot-Sensor-Steuerung lässt sich der Wasserfluss berührungslos auslösen.

Schell

Bild 3 Die elektronische Waschtisch-Armatur Puris E HD-K von Schell sorgt im Sport- und Therapiebeckenbereich der JVA Weiterstadt für eine optimierte Nutzerhygiene: Über die Infrarot-Sensor-Steuerung lässt sich der Wasserfluss berührungslos auslösen.

Außerdem tragen sie zu einem energie- und wassersparenden Betrieb bei: Im Vergleich zu konventionellen Einhebelmischern ist der Wasser- und Energieverbrauch mit berührungslosen, elektronischen Waschtisch-Armaturen um bis zu 70 % niedriger. Am Spültisch im Dienstaufsichtsbereich wurde die elektronische Küchenarmatur Grandis E installiert (Bild 5). Die Hybridarmatur ermöglicht flexibel zwei Nutzungsvarianten: Je nach Bedarf kann der Wasserfluss klassisch per Einhebelmischer oder berührungslos per Infrarot-Sensor ausgelöst werden. Vernetzt mit SWS wird auch an dieser Entnahmestelle der Erhalt der Trinkwassergüte unterstützt. Ferner kamen in verschiedenen Räumen die Aufputz-Waschtisch-Armaturen Vitus VW-C-T zum Einsatz.

Schutz gegen Verbrühungen

In den Duschbereichen wurden die Duschpaneele Linus Inox DP-C-T mit integriertem Duschkopf Comfort Flex installiert (Bild 4). Nutzer können den Wasserfluss per CVD-Touch-Elektronik auslösen. Nach einer voreingestellten Zeit wird dieser automatisch gestoppt. Wie auch die Aufputz-Waschtisch-Armaturen Vitus sind die Duschpaneele Linus Inox mit einem ThermoProtect-Thermostat ausgestattet, der zuverlässig vor Verbrühungen schützt – auch bei einem Ausfall der Kaltwasserzufuhr.

Die robuste und pflegeleichte Ausführung der Paneele in hochwertigem Edelstahl mit gebürsteter Oberfläche gewährleistet eine einfache Reinigung und eine lange Nutzungsdauer. Die abgewinkelte Bauform des Duschkopfs Comfort Flex ist suizidhemmend – in Justizvollzugsanstalten, in denen die Suizidrate bekanntermaßen erhöht ist, ist das ein wichtiges Detail.

Bild 4 Die Duschpaneele Linus Inox mit ThermoProtect-Thermostat schützen vor Verbrühungen – auch bei einem Ausfall der Kaltwasserzufuhr. Der Duschkopf Comfort Flex ist suizidhemmend geformt.

Schell

Bild 4 Die Duschpaneele Linus Inox mit ThermoProtect-Thermostat schützen vor Verbrühungen – auch bei einem Ausfall der Kaltwasserzufuhr. Der Duschkopf Comfort Flex ist suizidhemmend geformt.

Mit Infrarot: Vandalengeschützte WC- und Urinalsteuerungen

Auch die Toiletten und Urinale sollten „spülfähig“ sein und mit SWS vernetzt werden, um tatsächlich sämtliche Entnahmestellen der Trinkwasser-Installation abzudecken. In den WCs im Eingangs- und Kraftsportbereich der Sporthalle, in den Sanitärräumen des Therapiebeckens sowie im Sporthallenanbau wurden daher die elektronischen WC-Steuerungen Edition E und Edition E Manual in vandalengeschützter Ausführung installiert (Bild 5).

Die Infrarot-Sensor-Spüleinrichtungen mit Frontplatten aus gebürstetem Edelstahl ermöglichen eine besonders hygienische Nutzung, da der Spülvorgang automatisch beim Verlassen des WCs ausgelöst wird. Der intelligente Sensor erkennt Nutzer und gibt die eingestellte Spülmenge berührungslos frei, sobald dieser den Erfassungsbereich des Sensors wieder verlassen hat. Die WC-Steuerung Edition E Manual verfügen zusätzlich über einen Taster für eine manuelle Auslösung, der beispielweise bei einem Stromausfall eine manuelle Spülung ermöglicht.

Bild 5  Bestmögliche hygienische Bedingungen an jeder Entnahmestelle: Alle elektronischen Waschtisch-, Dusch- und WC-Armaturen lassen sich kontaktlos bedienen und wurden mit SWS vernetzt. Die hybride Küchenarmatur Grandis E ermöglicht auch in der Küche im Dienstaufsichtsbereich eine hygienische Betätigung.

Schell

Bild 5  Bestmögliche hygienische Bedingungen an jeder Entnahmestelle: Alle elektronischen Waschtisch-, Dusch- und WC-Armaturen lassen sich kontaktlos bedienen und wurden mit SWS vernetzt. Die hybride Küchenarmatur Grandis E ermöglicht auch in der Küche im Dienstaufsichtsbereich eine hygienische Betätigung.

Im Sport- und Therapiebeckenbereich kamen außerdem Infrarot-Sensor-gesteuerte Urinalsteuerungen Edition E in vandalengeschützter Ausführung zum Einsatz. Und auch „hinter den Kulissen“ setzten die Betreiber auf Sanitärtechnik von Schell: An Waschtischen, WCs und Urinalen sorgen verschiedene Vorwandmontage-Elemente der Reihe Montus für einen robusten und sicheren Halt.

Nach dem erfolgreich abgeschlossenen „SWS-Pilotprojekt“ planen die Betreiber für die Zukunft, die JVA Weiterstadt mit weiteren Produkten von Schell auszustatten. Durch das SWS-Baukastenprinzip ist das problemlos möglich: Das modulare System lässt sich flexibel um weitere Armaturen ergänzen.

Fachberichte mit ähnlichen Themen bündelt das TGA+E-Dossier Trinkwasserhygiene

Kontakt
Schell
57462 Olpe
Telefon (0 27 61) 89 20
info@schell.eu
www.schell.eu

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ TGA+E-ePaper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Fokus TGA: Sonderhefte (PDF)
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen