Die Stimmung in der Photovoltaik-Branche liegt im 1. Quartal 2022 auf dem Höchststand seit Beginn der Messung. Und die Nachfrage steigt wohl weiter.
Die Stimmung innerhalb der Solarbranche in Deutschland hat den höchsten Stand seit Beginn ihrer Messung im Jahr 2005 erreicht.
Dies gab der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) im Vorfeld der am 11. Mai 2022 startenden vier Branchenmessen unter dem Dach The smarter E Europe bekannt. Zu diesen werden 1350 Aussteller und mehr als 50 000 Fachbesucher auf dem Münchener Messegelände erwartet.
Sprunghaft gestiegenes Interesse an Solaranlagen
Fast jeder sechste Hauseigentümer in Deutschland plant in den kommenden 12 Monaten die Errichtung einer Solaranlage zur Strom- und / oder Wärmeerzeugung. Das geht aus einer aktuellen YouGov-Repräsentativumfrage hervor, die im BSW-Auftrag Anfang Mai 2022 unter mehr als 1000 Gebäudeeigentümern durchgeführt wurde. Die wichtigsten der genannten Gründe für das sprunghaft gestiegene Interesse sind mit 55 % die steigenden Energiepreise, der Wunsch nach mehr Versorgungsunabhängigkeit (52 %) und die Klimakrise (44 %).
„Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um die von der Bundesregierung jüngst heraufgesetzten Solar- und Klimaschutzziele zu erreichen“, freut sich BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Die Solarbranche investiert derzeit massiv in den Ausbau neuer Fertigungskapazitäten und die Einstellung neuer Fachkräfte. Die Solarunternehmen tun dies im Vertrauen darauf, dass die Bundespolitik ihr Vorhaben umsetzen wird, verbliebene Investitionsbarrieren nunmehr schnell abzubauen.“
Die Bundesregierung möchte die installierte Photovoltaikkapazität von derzeit knapp über 60 GW bis zum Jahr 2030 auf mindestens 215 GW und bis 2040 auf mindestens 400 GW erhöhen. Ihr Anteil am Stromverbrauch soll allein in den kommenden acht Jahren von derzeit rund 10 % auf über 25 % wachsen. Bundesklimaschutzminister Robert Habeck hatte dafür zu Jahresbeginn ein „Solarbeschleunigungspaket“ angekündigt. Sein Herzstück, die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wird am 12. Mai 2022 in den Bundestag eingebracht.
Auch das Interesse im Gewerbe steigt
Auch bei Unternehmen ist das Solartechnik-Interesse jüngst deutlich gestiegen. 22 % der Unternehmen planen in den kommenden drei Jahren die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage auf ihrem Firmendach. Das ergab eine YouGov-Repräsentativbefragung, die der BSW bereits im Januar 2022 unter mehr als 500 Entscheidern hat durchführen lassen.
Besonders hoch ist das Interesse an einer eigenen Solarstromernte bei Landwirten. Finden sich bundesweit inzwischen bereits auf jedem zehnten Firmendach Solarzellen, so verfügen bereits 60 % der landwirtschaftlichen Vollerwerbsgehöfte über eine Photovoltaik-Anlage. Sechs weitere Prozent wollen nach Angaben des Deutschen Bauernverbands bereits in den kommenden sechs Monaten eine Solarstromanlage errichten. ■
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