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Der ZVEI mahnt, mit mehr Tempo die Planung für das Stromnetz zu konkretisieren und Anreize zu schaffen. Es müsse zum Dienstleistungsnetz weiterentwickelt werden.
„Der Umbau unseres Stromnetzes hin zum Klimaneutralitätsnetz muss auf Deutschlandtempo beschleunigt werden“, so Anke Hüneburg, Bereichsleiterin Energie im ZVEI im Rahmen der Branchenmesse e-World Energy & Water vom 20. bis 22. Februar 2024 in Essen.
Dabei komme es insbesondere auf eine präzise Planung sowohl auf Maßnahmenseite als auch auf Produktionsseite an. Allein im Verteilnetz seien laut Bundesnetzagentur bis 2032 knapp 93 000 km Leitung zu optimieren, verstärken, ersetzen oder neu zu bauen (also gut 1 m pro Einwohner).
„Brauchen Klarheit über den Bedarf“
Hüneburg: „Angesichts dieser enormen Herausforderungen benötigen die Hersteller von Netzkomponenten Klarheit über Art und Größe der erforderlichen Produktionskapazitäten. Das bedeutet: Wir müssen endlich wissen, was in unseren Netzen verbaut ist, und was und wie viel benötigt wird, um sowohl den physischen Ausbau wie auch die Digitalisierung der Netze optimal angehen zu können.“ Mit hohem Interesse würden deshalb auch die für Frühjahr 2024 angekündigten Netzausbaupläne der Verteilnetzbetreiber erwartet.
Die derzeit noch unsichere Bedarfslage geht unmittelbar zulasten der Investitionsplanungen. Der ZVEI fordert darum, auch den politischen Rahmen hinsichtlich besserer Investitionsbedingungen zu präzisieren: „Mit Blick auf den Brüsseler Beschluss zum Net-Zero-Industry-Act sollte die Bundesregierung jetzt die Spielräume nutzen, die dieses Gesetz bietet. Insbesondere braucht es Investitionsanreize zum Aufbau weiterer Produktionskapazitäten für alle Netzkomponenten“, so Hüneburg. „Die Zeit drängt und der Investitionswille der Unternehmen ist da.“
Wandel vom Stromnetz zum Dienstleistungsnetz
Anreize brauche es zudem auch auf der Endkundenseite, um auf dem Weg zum Stromnetz der Zukunft voranzukommen. Hüneburg: „Die Flexibilisierung des Stromverbrauchs ist hier der Schlüssel – und damit einhergehen muss der Wandel des derzeit auf reine Versorgungssicherheit ausgelegten Netzes zum ‚Dienstleistungsnetz‘.“
Mit Blick auf die Ausgestaltung der Paragrafen 14a und 14c des Energiewirtschaftsgesetzes müsse dafür der Servicegedanke auch bei Netzbetreibern stärker angereizt werden, beispielsweise durch die Honorierung von Vorreitern.
„Eine Anpassung der Netzbetreiber-Rolle durch die Bundesnetzagentur könnte hier den entscheidenden Impuls geben“, erwartet Hüneburg. „Versorgungssicherheit, Effizienz und angewandte Flexibilisierung müssen künftig Hand in Hand gehen.“ Auch auf technischer Seite – beim Rollout intelligenter Messsysteme – sei weiter Tempo gefragt. Denn die Digitalisierung der Netze sei die Grundvoraussetzung, diesen Mehrwert überhaupt heben zu können. ■
Quelle: ZVEI / jv
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