Im Juli 2021 kosteten 2000 l Heizöl 1392 Euro. Das waren 81 % mehr als im September 2020 (770 Euro), dem Tiefststand in den letzten zehn Jahren.
Der Heizölpreis steigt seit Monaten. Im September 2020 wurde mit 770 Euro der tiefste Stand in den letzten zehn Jahren erreicht: Die Nachfrage nach Rohöl war 2020 aufgrund der Corona-Pandemie deutlich gesunken und damit auch der Ölpreis. Zudem hatte die Bundesregierung im zweiten Halbjahr 2020 die Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte gesenkt. Seit Oktober 2020 steigt der Heizölpreis wieder.
„Ob sich die für August durch die OPEC plus beschlossene Erhöhung der Ölproduktion auf den Heizölpreis auswirken wird, bleibt abzuwarten“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24. „Schließlich hat die Konjunktur und damit die Nachfrage nach Öl in den vergangenen Monaten angezogen.“
Auch der Gaspreis steigt seit Oktober 2020 kontinuierlich. Aktuell zahlt ein Musterhaushalt (Jahresabnahme 20 000 kWh) durchschnittlich 1301 Euro. In der Gasgrundversorgung liegt der Gaspreis für diese Menge mit 1515 Euro sogar auf einem Allzeithoch.
CO2-Bepreisung verteuert fossile Brennstoffe
Seit Januar 2021 gibt es eine nationale CO2-Bepreisung für Heizöl und Erdgas. Die Inverkehrbringer müssen für die verbrennungsbezogenen CO2-Emissionen 25 Euro/tCO2 (Preis für 2021) über den Erwerb von Emissions-Zertifikaten bezahlen. Schlagen sie diese Kosten in vollem Umfang auf den Produktpreis auf, zahlen die Endverwender inklusive Mehrwertsteuer dann 29,75 Euro/tCO2.
Ein Musterhaushalt mit 20 000 kWh Energieverbrauch (bezogen auf den Heizwert) zahlt durch den CO2-Preis 158,5 Euro (Heizöl) bzw. 119,96 Euro (Gas) pro Jahr mehr.
Bis 2025 steigt der CO2-Preis nach aktueller Rechtslage schrittweise auf 55 Euro/tCO2. Der Heizöl- und Gaspreis wird also weiter steigen. Alles in allem zahlt eine Familie mit 20 000 kWh/a Energieverbrauch (bezogen auf den Heizwert) in den Jahren 2021 bis 2025 insgesamt 1205 Euro (Heizöl) bzw. 912 Euro (Gas) allein für die CO2-Bepreisung. ■
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