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Energieträger

FVH-Infopapier zu energetisch genutzten Holzsortimenten

Bei der Nachfrage nach Waldholz (Derb- und Restholz) haben private Haushalte eine besondere Rolle: Sie machen laut Umweltbundesamt mit rund 48 % knapp die Hälfte der Nutzung von Energieholz aus.

Hans Hansen – stock.adobe.com

Bei der Nachfrage nach Waldholz (Derb- und Restholz) haben private Haushalte eine besondere Rolle: Sie machen laut Umweltbundesamt mit rund 48 % knapp die Hälfte der Nutzung von Energieholz aus.

Der FVH begegnet Vorwürfen und Behauptungen gegenüber der energetischen Holznutzung mit einem Infopapier zu energetisch genutzten Holzsortimenten.

Raubbau, Abholzung und Übernutzung der Wälder für die Energiegewinnung sowie Verbrennen von Wertholz: Die energetische Holznutzung wurde zuletzt heftig kritisiert – aus Sicht des Fachverbands Holzenergie (FVH) im Bundesverband Bioenergie mit einer langen Liste falscher Behauptungen. Der FVE hat dies zum Anlass genommen, Missverständnisse mit einem Infopapier zu den energetisch genutzten Holzsortimenten aufzuklären.

„Welches Holz wird zu Energiegewinnung genutzt?“, „Werden Wälder zur Energiegewinnung abgeholzt?“ Unter anderem diese Fragen beantwortet das Infopapier. Bernd Heinrich, Vorstand im FVH, erklärt: „Oft wird der Mythos verbreitet, dass in Deutschland Waldflächen für die Energiegewinnung aus Holz abgeholzt würden. Diese Behauptung ist doppelt falsch:

Zum einen ist ein sogenannter Kahlschlag in deutschen Wäldern nach Bundes- und Landeswaldgesetzen grundsätzlich verboten. Zum anderen wird nur der Teil des Holzes energetisch genutzt, für das sich keine stoffliche Verwendung findet. Mit unserem Infopapier wollen wir dazu beitragen, die Debatte um die energetische Holznutzung zu versachlichen und leicht verständliche Informationen bereitstellen.“

Große Anlagen verwenden überwiegend Altholz

Doch die deutsche Forstwirtschaft ist nicht nur aufgrund der gesetzlichen Vorgaben nachhaltig: Rund 76 % sind zusätzlich PEFC-zertifiziert, unterliegen also freiwillig strengen Regeln einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Zudem können lange nicht alle Teile eines Baumes stofflich genutzt werden, zum Beispiel als Bauholz oder in Möbeln. Waldrestholz wie beispielweise Wipfel und Äste sind als Baustoff ungeeignet und würden nach der Holzernte ungenutzt im Wald verrotten.

Als Ersatz fossiler Energieträger können sie aber noch energetisch verwendet werden und bieten somit eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen. Waldrestholz wird vor allem in kleinen Biomasseanlagen bis 1 MW zur Energiegewinnung genutzt, wo es für mehr als 40 % des eingesetzten Brennstoffs steht. Größere Anlagen ab 1 MW hingegen verwenden zu mehr als der Hälfte Altholz, also zum Beispiel alte Paletten, Möbel, Spanplatten oder andere Holzbauteile, die das Ende ihrer Nutzungsphase erreicht haben.

Das FVH-Infopapier informiert auch darüber, dass bei den Biomasseanlagen über 1 MW die größten Anlagen über 50 MW Feuerungswärmeleistung für mehr als 45 % des Biomasseeinsatzes stehen, während Anlagen zwischen 1 und 5 MW Gesamtfeuerungswärmeleistung (ca. 46 %) weniger als 5 % des Holzes verwerten. „Holzenergie ist komplex und die genutzten Sortimente unterscheiden sich besonders zwischen privatem Bereich und Biomasseanlagen erheblich. Insgesamt wird die derzeitige Holzenergienutzung in Deutschland aber zu ca. 98 % durch das inländische Energieholzaufkommen gedeckt“, resümiert Heinrich. ■
Quelle: FVH / jv

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