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Gebäudemodernisierung

Energieberatung wird immer wichtiger

Benjamin Weismann (Geschäftsführer GIH Bundesverband), Markus Müller (Präsident Architektenkammer Baden-Württemberg), Christian Maaß (Abteilungsleiter Energie im BMWK), Dieter Bindel (Stellv. Bundesvorsitzender GIH Bundesverband), Dr. Burkhard Schulze Darup (Schulze Darup & Partner Architekten), Ingeborg Esser (Hauptgeschäftsführerin GdW) und Lothar Fehn Krestas, Unterabteilungsleiter im BMWSB).

GIH

Benjamin Weismann (Geschäftsführer GIH Bundesverband), Markus Müller (Präsident Architektenkammer Baden-Württemberg), Christian Maaß (Abteilungsleiter Energie im BMWK), Dieter Bindel (Stellv. Bundesvorsitzender GIH Bundesverband), Dr. Burkhard Schulze Darup (Schulze Darup & Partner Architekten), Ingeborg Esser (Hauptgeschäftsführerin GdW) und Lothar Fehn Krestas, Unterabteilungsleiter im BMWSB).

Mit den hohen Energiepreisen ist das Interesse für die energetische Sanierung von Gebäuden und Sparmaßnahmen deutlich gestiegen. Doch steigende Preise, Lieferengpässe und der Fachkräftemangel werden zum Problem.

Der 10. Bundeskongress des deutschen Energieberaterverbands GIH hat gezeigt: Die Energiewende im Gebäudebereich steht vor einem Dilemma – nicht zuletzt durch den Russland-Ukraine-Krieg. Auf der einen Seite nehmen das Interesse an Modernisierung, Energieeffizienz und erneuerbaren Energien sowie der Wunsch nach energetischer Unabhängigkeit zu.

Auf der anderen Seite trifft diese Aufbruchsstimmung auf einen Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft, Baustoffmangel und massive Preissteigerungen. „Jetzt, da die Bürger langsam wollen, können es sich viele nicht mehr leisten“, fasst Dieter Bindel, stellvertretender Bundesvorsitzender im GIH Bundesverband, die Problemlage zusammen. Exemplarisch zeige sich dies an der deutlich gestiegenen Nachfrage nach Wärmepumpen, die kaum mehr erschwinglich bedient werden könne.

„Bauherren müssen höhere Kosten in Kauf nehmen“

Auf dem Podium des Kongresses suchten Vertreter aus Wirtschaft, Verbänden und Politik gemeinsam nach Lösungen. Sollen die Klimaziele im Bausektor trotz der widrigen Umstände erreicht werden, müssen, darin waren sich die Diskutanten einig, alle Beteiligten an einem Strang ziehen und ihren Beitrag leisten: Bauherren müssen höhere Kosten in Kauf nehmen, Bauunternehmen können Preissteigerungen nicht vollumfänglich weitergeben und die Politik muss lenkend eingreifen, hinreichend fördern und für optimale Rahmenbedingungen sorgen.

„Nahezu unfassbare Umbrüche“

Ein komplexes und volatiles Gefüge, in dem der Energieberatung eine zunehmend tragende Rolle zukommt – schließlich ist es Hausbesitzern kaum möglich, hier den Überblick zu behalten. Dass diese Rolle in Zeiten von Haushaltsbeschränkungen, Förderstopps und sich wandelnden politischen und ökonomischen Randbedingungen nicht leicht zu erfüllen ist, ist auch im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) kein Geheimnis.

Christian Maaß, Abteilungsleiter „Energiepolitik – Wärme und Effizienz“ im BMWK: „All dies sind harte Bremsspuren und ich kann das Bedürfnis nach Stabilität gut verstehen. Gleichzeitig möchte ich aber an alle Energieberater appellieren, Verständnis und Geduld für die aktuelle Situation mit ihren nahezu unfassbaren Umbrüchen aufzubringen und weiterhin dafür zu werben, die nächsten Schritte in Richtung eines klimaneutralen Gebäudebestands zu gehen.“

„Reform der BEG muss längerfristig Bestand haben“

„Wir Energieberater sind gerne bereit, unseren Anteil zur aktuellen gesellschaftlichen Aufbruchsstimmung beizutragen“, so Bindel. Damit dies in der Praxis aber auch gelingt, müsse der Gesetzgeber dafür sorgen, dass die für Sommer geplante Reform der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) längerfristig Bestand habe: „Soll das derzeitige Momentum nicht ungenutzt verpuffen, müssen sich Bürger und Energieberater auf gesetzliche und förderrechtliche Rahmenbedingungen verlassen können. Weitere frustrierende Rückschläge wie bei den kürzlich erfolgten Förderstopps wird sich die Energiewende kaum leisten können.“ ■

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