Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
HDB

Coronavirus: Bauindustrie wird 2020 nicht wachsen

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) hat seine Prognose von Ende 2019 mit einem nominalen Umsatzwachstums von 5,5 % für 2020 zurückgenommen. HDB-Hauptgeschäftsführer Dieter Babiel: „Trotz der vergleichsweise guten Umsatzzahlen in den ersten zwei Monaten 2020 ist die Prognose angesichts der aktuellen Entwicklungen nicht mehr haltbar. Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass unsere Branche im Gesamtjahr 2020 lediglich das nominale Umsatzniveau von 2019 erreichen wird. Angesicht der zunehmenden Meldungen über Auftragsstornierungen, ausbleibende Ausschreibungen und Behinderung der Bautätigkeit wird ein Umsatzplus zunehmend unrealistisch.“

Im Februar ist der Umsatz der Bauwirtschaft (Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) im Februar 2020 um 11,3 % (real: + 7,9 %) gestiegen, für die ersten zwei Monate ergibt sich damit ein Plus von nominal 12,6 % (real: + 8,9 %). Die Bedeutung der ersten zwei Monate sei aber vergleichsweise gering, diese machen bei normalen Entwicklungen weniger als 10 % der gesamten Jahresbauleistung aus.

In großem Umfang Coronavirus-bedingte Einschränkungen

Babiel: „Hinzu kommt, dass die Bauunternehmen vermehrt über eine Behinderung ihrer Bautätigkeit berichten. Fast 60 % der von uns befragten Mitglieder sind von Coronavirus-bedingten Einschränkungen betroffen. Neben Baustellenschließungen, einem hohen Krankenstand, zunehmender Kosten aufgrund eines höheren Organisationsaufwands sowie fehlender Materiallieferungen machen ihnen auch ausbleibende Nachunternehmer aufgrund von Grenzschließungen zu schaffen. Aus diesem Grund rechnen wir damit, dass sich die Umsätze spätestens ab dem Berichtsmonat April schlechter entwickeln werden.“

„Die Baubetriebe sind zwar mit einem sehr hohen Auftragsbestand in das neue Jahr gestartet, wir befürchten aber, dass dieser zunehmend abschmilzt. Schließlich berichtet nahezu jedes vierte Bauunternehmen von Stornierungen, 45 % von sinkender Nachfrage bzw. fehlender Ausschreibungen, vor allem im kommunalen Bereich. Da helfe auch das vom Statistischen Bundesamt ermittelte Orderplus in den ersten zwei Monaten dieses Jahres nicht viel (nominal: + 4,4 %, real: + 1,0 %). Für Februar hätten die Baubetriebe auch lediglich eine nominale Stagnation (real: – 2,8 %) im Vergleich zum Vorjahresmonat gemeldet, im Vormonatsvergleich hat das Statistische Bundesamt einen (preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigten) Rückgang von 7,7 % berechnet. ■