Mit rund 61 850 in Deutschland verkauften Pellet-Feuerungen ist 2020 der Absatz deutlich erhöht und das Vorjahresergebnis (34 650) um 78,5 % übertroffen worden.
Im deutschen Heizungsmarkt hatten damit Pellet-Feuerungen unter allen für alle Kesseltypen und Energieträger die höchste Zuwachsrate (siehe auch: 2020: 13 % mehr Wärmeerzeuger verkauft). Zugebaut wurden im Einzelnen 20 500 Pelletöfen, 40 500 Pellet-Heizkessel und wasserführende Pelletöfen mit einer Leistung bis 50 kW sowie 850 Pellet-Heizkessel und Pellet-KWK-Anlagen größer 50 kW.
Nach Angaben des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV) wurden 2020 durch Pellet-Feuerungen bundesweit rund 11,42 TWh Endenergie zur Verfügung gestellt. Das entspricht über 6 % der erneuerbaren Energien im Wärmesektor (rund 180 TWh) bzw. 1 % des gesamten Wärmeverbrauchs in Deutschland.
„Von einem Boom zu sprechen, wäre jedoch fahrlässig“
DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele sieht mehrere Faktoren als Ursache für den erfreulichen Marktverlauf: „Niedrige Verkaufszahlen in den Vorjahren, neue attraktive Förderbedingungen sowie das zunehmende Interesse der Verbraucher kommen hier zusammen. Von einem Boom zu sprechen wäre jedoch fahrlässig – schließlich warten wir schon seit Jahren darauf, dass endlich Bewegung in den Wärmemarkt kommt.“
So seien die angekündigten und mit der CO2-Bepreisung bereits vollzogenen Erschwernisse für das Heizen mit fossilen Brennstoffen und auch das zunehmende Interesse während der Coronavirus-Pandemie ins Eigenheim zu investieren, weitere Gründe für die Marktbelebung. Die seit Jahresbeginn neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sei der richtige Schritt zur Energiewende im Gebäudesektor.
Beim DEPV wurden 2020 bereits verstärkt Heizungsbauer für die erhöhte Nachfrage nach Pellet-Feuerungen geschult. „Das Interesse des Handwerks hat zusammen mit dem der Verbraucher zugenommen“, weiß Bentele und sieht den DEPV weiterhin in der Pflicht, unterschiedliche Schulungs- und Informationsangebote für das Heizen mit Holzpellets anzubieten.
Für 2021 wird ein Wachstum von 10 % erwartet
Für das Jahr 2021 rechnet der DEPV mit einer weiteren Steigerung des Absatzes und der Zunahme des Zubaus an Pellet-Feuerungen um gut 10 % auf rund 70 000 Anlagen (gegenüber den rund 62 000 Pellet-Feuerungen in 2020), davon etwa ein Drittel Pelletöfen. Die Versorgung mit Pellets sei aufgrund des nachhaltigen Rohstoffangebots gesichert. Weitere neue Pelletwerke sind bereits in der Planung. „Wer künftig fossile Brennstoffe ersetzen will, wird bei der Holzpellet-Heizung ausgereifte Technik kombiniert mit einem hochwertigen regionalen Brennstoff finden“, verspricht Bentele.
Auf Basis bei der Holzverarbeitung anfallender heimischer Resthölzer wurden in Deutschland im Jahr 2020 3,1 Mio. t Holzpellets produziert. Im Vergleich zum Vorjahr (2,8 Mio. t) ist das eine Steigerung um fast 10 %. Der Verbrauch belief sich 2020 bundesweit auf rund 2,33 Mio. t. Knapp ein Viertel der deutschen Pelletproduktion (24,2 %) wird in Säcke abgefüllt und für Pelletöfen hierzulande oder im europäischen Ausland genutzt. Der Exportüberschuss lag nach vorläufigen Zahlen bei rund 473 000 t. ■
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Siehe auch:
2020: 40 % mehr Heizungs-Wärmepumpen verkauft
Antrags-Rallye beim Marktanreizprogramm