Mit 86.500 neuen Anlagen wurden knapp 40 % mehr als im Vorjahr installiert. Damit waren in Deutschland Ende 2021 570.000 Pelletfeuerungen in Betrieb. Ihren Beitrag zum Klimaschutz verdeutlicht die eingesparte CO2-Menge von erstmals über 4 Mio. Tonnen. Auf-grund attraktiver Förderbedingungen und ambitionierter Klimaziele rechnet der DEPV für 2022 mit einem steigenden Zubau von insgesamt 91.000 Pelletfeuerungen.
So viele Holzpellets wurden 2021 produziert und verbraucht
Mit einer Rekordproduktion von 3,355 Mio. t Pellets ist Deutschland europaweit deutlich führend und auch weltweit nach den USA und Kanada in den Top Drei der Erzeugerländer. Im Vergleich zum Vorjahr (3,1 Mio. t) ist das eine Steigerung um 8 %. Hauptrohstoff bei der Pelletproduktion in Deutschland sind bei der Holzverarbeitung anfallende heimische Resthölzer (92,5 %). Verbraucht wurden letztes Jahr 2,9 Mio. t Presslinge. Ein Viertel der Pelletproduktion (25,1 %) wird in Säcke abgefüllt und für Pelletkaminöfen hierzulande oder im europäischen Ausland genutzt.
Die Außenhandelsbilanz bleibt nach vorläufigen Zahlen mit rd. 450.000 t positiv. „Das wird sich bei einer weiteren Steigerung des Anlagenzubaus sicherlich ändern und an einer rückläufigen Exportquote zeigen“, sagt DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele und betont die Verantwortung der deutschen Pelletproduzenten bei der Versorgung des heimischen Marktes. Im kommenden Jahr rechnet der DEPV mit einer Erhöhung der Pelletproduktion auf 3,6 Mio. t.
Holzpellets aus Deutschland sind qualitativ hochwertig. Auch im Jahr 2021 wurden mit 98,7 % fast alle Presslinge in der Premiumklasse ENplus A1 hergestellt.
40 % mehr Pelletfeuerungen als im Vorjahr installiert
Der Zubau an Pelletfeuerungen in Deutschland erfolgte im Jahr 2021 mit einer bislang nicht bekannten Dynamik. 86.500 neue Feuerungen wurden installiert. Im Vorjahr waren es 61.850 (plus 40 %). Über 61.000 dieser Anlagen sind Pelletzentralheizungen und wasserführende Pelletkaminöfen bis zu einer Leistung von 50 Kilowatt (kW), die vor allem zum Ersatz von Ölheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern eingesetzt werden. Gefolgt werden sie von 24.000 luftgeführten Pelletkaminöfen und knapp 1200 größeren Heizkesseln/KWK-Anlagen (> 50 kW). Letztere werden für Wärmenetze oder auch für Prozesswärme in Gewerbe und Industrie genutzt.
„Die Pelletheizung setzt auf eine bewährte effiziente und emissionsarme Technologie und ist universell einsetzbar. Sie eignet sich daher in jeglicher Form von Gebäuden als erneuerbare Option“, betont Branchenvertreter Martin Bentele. Der Bestand pelletbetriebener Feuerungen hat sich in Deutschland damit auf 570.000 Anlagen erhöht, die im Jahr 2021 erstmals über 4 Mio. t Treibhausgase (THG) eingespart haben. Damit stellen Pellets eine der verlässlichsten und bewährtesten Formen zur THG-Einsparung im Wär-mesektor dar und sind für die Klimaschutzziele der Bundesregierung unverzichtbar. Für das Jahr 2022 rechnet der DEPV mit einer weiteren Steigerung des Absatzes auf rd. 91.000 Anlagen. Dann wären insgesamt rd. 648.000 klimarelevante Pelletfeuerungen in Betrieb.
Insgesamt wurden durch Pelletfeuerungen bundesweit rd. 14,2 Terawattstunden (TWh) Endenergie zur Verfügung gestellt. Das machte knapp 8 % der erneuerbaren Energien im Wärmesektor bzw. 1,2 % des gesamten Wärmeverbrauchs in Deutschland aus (2020).
Pellets günstiger als Fossile
Trotz eines volatilen Holzmarkts ist der Preis für Pellets 2021 bis zum vierten Quartal stabil günstig geblieben. Bis Juli lag er sogar unter Vorjahresniveau. Im Jahresdurchschnitt zahlten Heizungsbetreiber für eine Tonne Pellets 240,97 Euro, was 4,82 ct/kWh entspricht. Das waren 1,56 % mehr als im Jahr 2020. Heizöl und Erdgas waren in Deutschland 2021 im Schnitt mit 7,16 ct/kWh bzw. 6,98 ct/kWh rd. 49 bzw. 45 % teurer als die Holzpresslinge.
Politische Rahmenbedingungen
Das weitere Wachstum des Pelletmarktes in Deutschland ist allerdings kein Selbstläufer. „Auch wenn die politischen Rahmenbedingungen für den Wärmemarkt die Energiewende noch positiv gestalten, muss für alle Verbrennungsprozesse mit Gegenwind gerechnet werden“, erläutert DEPV-Geschäftsführer Bentele. Die undifferenzierten aktuellen Äußerungen vom Umweltbundesamt (UBA) seien hierfür ein gutes Beispiel, dass nach dem Verkehr nun auch die Wärmeerzeugung unter Beschuss gerate. Unter dem Vorwand der Luftreinhaltung würden moderne Pelletheizungen schlechtgeredet. Stattdessen solle die Umweltbehörde besser dafür sorgen, dass alte, handbeschickte Anlagen mit hohen Emissionswerten ausgetauscht würden.
Im Kontext: Verbände: UBA soll Holzenergie differenziert darstellen
Bentele sieht darin ein durchsichtiges Spiel, das medial aber leider oft nicht hinterfragt werde. Das UBA selbst hat 2020 den Anteil der Pelletheizungen an der gesamten deutschen Feinstaubemission (Partikelgröße PM10) auf 0,3 % taxiert. Von der Politik fordert der DEPV in diesen Tagen ein klares öffentliches Bekenntnis zur Förderfähigkeit der modernen Holzenergie. ■