Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Januar 2022 um 25,0 % höher als im Januar 2021. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung 1949.
Im Januar 2022 sind die Erzeugerpreise gewerblichen Erzeugerpreise um gegenüber dem Vorjahresmonat um 25 % und gegenüber dem Vormonat um 2,2 % gestiegen. Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie.
Starke Preissteigerungen bei allen Energieträgern
Die Energiepreise waren im Januar 2022 im Durchschnitt 66,7 % höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Dezember 2021 stiegen diese Preise um 1,3 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatte Erdgas in der Verteilung mit einem Plus gegenüber Januar 2021 von 119,0 %. Der Preis für Erdgas in der Förderung ist sogar gegenüber Januar 2021 um 442 % und gegenüber Dezember 2021 um 34,9 % gestiegen.
Inzwischen kommen diese Preissteigerungen auch bei den Haushaltskunden an. Erdgas in der Verteilung an Haushalte verteuerte sich im Januar 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 32,1 %, gegenüber Dezember 2021 sind die Gaspreise für Haushaltskunden um 22,8 % gestiegen. Bei leichtem Heizöl stieg der Preis um 55,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat und um 12,7 % gegenüber Dezember 2021. Elektrischer Strom für Haushalte verteuerte sich innerhalb eines Jahres um 9,7 % und gegenüber Dezember 2021 um 7,9 %.
Aber auch ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 12,0 % höher als im Januar 2021 (+ 2,5 % gegenüber Dezember 2021). Das liegt zum Teil auch daran, dass sich die gestiegenen Energiepreise in den Preisen anderer Güter niederschlagen.
Deutliche Preissteigerungen bei Metallen, Papier und Holz
Vorleistungsgüter waren im Januar 2022 um 20,7 % teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber Dezember 2021 stiegen diese Preise um 3,1 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatten Metalle insgesamt mit einem Plus von 36,9 %. Hier stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 51,5 %, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 28,1 % mehr.
Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Sekundärrohstoffen aus Papier und Pappe (+ 72,7 %), Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (+ 67,4 %) sowie Verpackungsmitteln aus Holz (+ 65,7 %). Nadelschnittholz war 52,8 % teurer als im Januar 2021. Hier sanken die Preise jedoch seit ihrem Höchststand im August 2021 um 24,2 %. Industriegase kosteten 43,8 % mehr, allein gegenüber dem Vormonat Dezember 2021 stiegen diese Preise um 13,7 %. Papier und Pappe waren 41,3 % teurer. Hier stiegen insbesondere die Preise für Zeitungsdruckpapier (+ 66,9 %).
Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Januar 2022 um 6,7 % höher als im Januar 2021 und stiegen gegenüber Dezember 2021 um 2,0 %. Investitionsgüter kosteten 5,3 % mehr als im Vorjahr. Eine so hohe Veränderung im Vorjahresvergleich hatte es letztmalig im Dezember 1982 gegeben. Die Preise für Gebrauchsgüter waren im Januar 2022 um 6,2 % höher als ein Jahr zuvor. ■
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