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Marktdaten

E-Handwerke schlie­ßen 2024 mit Um­satz­rück­gang von 4 % ab

ZVEH

Trotz Energiewende konnte sich 2024 das größte Klimahandwerk nicht mehr vom Trend abkoppeln. Während das Elektrotechniker-Handwerk als größter der drei elektro-handwerklichen Bereiche die größten Rückgänge verzeichnet, gab es bei den Informationstechnikern Zuwächse.

Konnten die Elektro-Handwerke 2023 noch ein beachtliches Umsatzplus verzeichnen, so zeigen die auf Grundlage der aktuellen Handwerkszählung sowie der vorläufigen Handwerks­bericht­erstattung des Statistischen Bundesamts für 2024 ermittelten Branchenkennzahlen für 2024 überwiegend negative Entwicklungen.

Wie erwartet, zeigt die Auswertung einen deutlichen Rückgang des Jahresumsatzes um 4,0 % auf 84,3 Mrd. (2023: 87,8 Mrd. Euro). In den Jahren zuvor war der Umsatz kontinuierlich gestiegen. Das entspricht dem Bild aus den Betrieben, die zuletzt, etwa bei der ZVEH-Frühjahrskonjunkturumfrage 2025, vermehrt Umsatzrückgänge und sinkende Auftragsvolumina gemeldet hatten.

Innerhalb der drei elektro-handwerklichen Bereiche – Elektrotechniker-Handwerk, Informationstechniker-Handwerk und Elektromaschinenbauer – verzeichnete das Elektrotechniker-Handwerk mit 4,8 % das größte Minus (2024: 75,1 Mrd. Euro). Der Umsatz im Bereich „Elektromaschinenbau“ schrumpfte um 2,9 % (2024: 2,7 Mrd. Euro), das Informationstechniker-Handwerk hingegen konnte seinen Umsatz um 5,7 % steigern (2024: 6,4 Mrd. Euro). Aufgrund der unterschiedlichen Größe der einzelnen Handwerke, kann dieses Plus jedoch den Umsatzverlust nicht ausgleichen. Als Folge sinkender Umsätze im Elektro-Handwerk ging auch der Umsatz pro Mitarbeiter/-in zurück – und zwar von 167 564 Euro in 2023 auf nun 163 127 Euro. Das entspricht einem Rückgang um 2,6 %.

Beschäftigtenzahl rückläufig

Ebenfalls rückläufig war die Beschäftigtenzahl in den E-Handwerken. Sie ging um 1,4 % auf 516 709 zurück. 2023 lag die Beschäftigtenzahl bei 524 224, auch damals wurde jedoch bereits ein Minus verbucht. Innerhalb der drei elektro-handwerklichen Bereiche konnten, wie schon beim Umsatz, allein die Informationstechniker ein Mitarbeiter-Plus verzeichnen: Hier stieg die Zahl der Beschäftigten um 2,1 % auf 32 657 (2024: 32 004).

Kaum Bewegung bei der Unternehmenszahl

Als relativ stabil erwies sich indes die Zahl der elektro-handwerklichen Unternehmen. Sie ging 2024 lediglich um 47 Betriebe zurück und liegt nun bei 48 178. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von lediglich 0,1 % (2023: 48.225). War es in den letzten Jahren oft so, dass die Betriebe im Hinblick auf die Beschäftigtenzahlen wuchsen, während gleichzeitig die Zahl der Betriebe insgesamt abnahm – größere Unternehmen sind erfolgreicher in der Diversifikation ihrer Geschäftsfelder und können damit besser und flexibler auf neue Märkte reagieren –, scheint sich dieser Trend angesichts des Rückgangs bei den Beschäftigtenzahlen aktuell nicht fortzusetzen.

Weitere Informationen zu den aktuellen Branchendaten der Elektro-Handwerke: www.zveh.de/branchenkennzahlen

„Wir erwarten schnelles Handeln zur Stabilisierung der Lage“

Alexander Neuhäuser, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH): „Es ist klar, dass sich auch ein Klima- und Zukunftshandwerk wie das Elektro-Handwerk nicht dauerhaft gegen die sich verschlechternden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen stemmen kann.

Wir erwarten von einer neuen Bundesregierung deshalb jetzt schnelles Handeln zur Stabilisierung der Lage, sonst verlieren wir Unternehmen und Arbeitskräfte für die Umsetzung der dringenden Investitionen in Energiewende, Digitalisierung und die gesamte deutsche Infrastruktur. In Zeiten der Bedrohung wird das Elektro-Handwerk auch helfen müssen, die Resilienz zu stärken.

Dies betrifft alle Bereiche der Energieversorgung und der unzähligen elektrischen Funktionen, sowie insbesondere der digitalen Infrastruktur. Die Erfüllung dieser Aufgaben ist jedoch nur möglich, wenn die E-Handwerke nicht weiter an Substanz verlieren.“ ■
Quelle: ZVEH / jv

Der Artikel gehört zur TGA+E-Themenseite TGA-Marktdaten

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