Um der hohen Nachfrage nach Wärmepumpen gerecht zu werden, plant Stiebel Eltron, über 600 Mio. Euro zu investieren.
Deutschland will sich vom russischen Gas unabhängig machen, dadurch boomt die Nachfrage nach elektrisch angetriebenen Wärmepumpen. So rechnet Stiebel Eltron, Holzminden, bis zum Jahresende 2022 mit einem internen Produktionsrekord von 80 000 Wärmepumpen, ein Plus von 60 % im Vergleich zum Vorjahr. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen weitere Investitionen von mehr als 600 Mio. Euro. Produktionskapazitäten werden ausgebaut, Forschung und Entwicklung finanziert und neue Arbeitsplätze geschaffen.
Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron: „Wir sind seit vielen Jahren auf strombetriebene Wärmepumpen-Heizungen ‚Made in Germany‘ spezialisiert. Auch dank unserer Erfahrung von fast 50 Jahren Entwicklungsarbeit im eigenen Haus gehören wir zu den technischen Marktführern. Die umweltfreundliche Heiztechnik hat sowohl für den Klimaschutz als auch für die Energie-Versorgungssicherheit Deutschlands einen herausragenden Stellenwert. In diesem Marktumfeld werden wir weiter expandieren.“
Wärmepumpenmarkt in Deutschland
Die Nachfrage nach Wärmepumpenheizungen ist auch in Deutschland enorm: 2021 wurden 154 000 Geräte in Deutschland installiert, 34 000 mehr als im Jahr zuvor. Für das laufende Jahr wird nun ein noch deutlich größerer Sprung auf 250 000 Heizungs-Wärmepumpen erwartet, vielleicht könnte sogar die 300 000er-Marke erreicht werden.
Bis einschließlich Juli sind im Kalenderjahr 2022 im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) 141 873 Anträge auf die Förderung einer Heizungs-Wärmepumpe als Einzelmaßnahme (BEG EM) beim BAFA gestellt worden. Im Vorjahreszeitraum wurden 32 530 Anträge gezählt. Daraus ergibt sich eine Nachfragesteigerung um 336 %. Allein im Juli 2022 hat das BAFA 44107 Anträge zur Förderung einer Wärmepumpe erhalten. Mehr als von Januar bis September 2021.
Das wirkt sich natürlich auch auf die Wärmepumpen-Hersteller aus: Auch für 2022 peilt Stiebel Eltron einen abermaligen Umsatzrekord an – eventuell sogar 1 Mrd. Euro.
Auch die Ziele der Bundesregierung sind ehrgeizig gesteckt: Ab 2024 sollen in Deutschland 500 000 Heizungs-Wärmepumpen pro Jahr eingebaut werden. Zu diesem ambitionierten Ziel haben sich jüngst auch alle Teilnehmer des Wärmepumpengipfels mit Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck und Bundesbauministerin Klara Geywitz, bekannt.
Neue Arbeitsplätze
Um die eigenen Kapazitäten weiter auszubauen, setzt Stiebel auf Aus- und Weiterbildung und stellt neue Mitarbeiter ein – 400 in Holzminden und insgesamt rund 600 weltweit. Schiefelbein: „Der Fachkräftemangel in der Green-Tech-Industrie bietet den Menschen ganz neue Chancen, beispielsweise wenn Jobs durch den technischen Wandel in der traditionellen Industrieproduktion bedroht sind. Elektriker, Löter oder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer Heizungs- und Sanitärausbildung haben auf dem Arbeitsmarkt ausgezeichnete Chancen.“ ■
Quelle: Stiebel Eltron / jv
Der Artikel gehört zur TGA-Themenseite SHK-TGA-Hersteller bauen
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