Der schrittweise Umzug von Waterkotte an seinen neuen Produktions- und Verwaltungsstandort auf dem ehemaligen Opel-Gelände in Bochum geht voran.
Weite Teile der Verwaltung und ein kleiner Teil der Fertigung sind bereits dort, auch der derzeitige Logistikstandort Georgsmarienhütte wurde inzwischen verlagert. In Kürze folgen Produktentwicklung, Akademie und die gesamte Produktion.
„Wir gehen davon aus, dass der Umzug im ersten Quartal 2025 abgeschlossen sein wird und wir Herne dann endgültig verlassen“, sagt Andreas Jung, Geschäftsleiter Technik bei Waterkotte.
Starker Kapazitätsausbau
Hauptgrund für den Umzug sind die begrenzten Produktionskapazitäten am bisherigen Standort Herne. „Mit dem Standortwechsel erhöhen wir unsere Produktionskapazitäten von 4000 Wärmepumpen pro Jahr auf bis zu 30 000 im Drei-Schicht-Betrieb“, erläutert Claus-Rainer Fischer, Geschäftsleiter Automation. „Auch die verfügbare Lagerfläche ist mit rund 5000 m2 fünf Mal so groß wie in Herne. Wir wollen in den kommenden Jahren deutlich wachsen, der neue Standort bietet dafür die notwendigen Voraussetzungen.“
Ab dem ersten Quartal 2025 sollen alle bestehenden Produkte in Bochum gefertigt werden. Hinzu kommen zusätzliche Produktionslinien für neue Luft - und Erdwärmepumpen im Ein- und Zweifamilienhaus-Segment. Der Hersteller produziert ab 2025 in Bochum auch für andere Unternehmen der Nibe-Gruppe, geplant ist die Fertigung von größeren Wärmepumpen mit mehr als 30 kW Leistung.
„Die Produktion für die Gruppe wird einen erheblichen Umfang haben und war ein wichtiger Faktor bei der Standortentscheidung“, so Jung. Die Zusammenarbeit innerhalb der Nibe-Gruppe, der Waterkotte seit 2020 angehört, soll weiter ausgebaut werden. So ist die neue Produktlinie EcoTouch Air Bloc, die das Unternehmen zur ISH 2025 auf den Markt bringt, eine gemeinsame Entwicklung mit dem schwedischen Schwesterunternehmen CTC.
Fokus Produktentwicklung
Vorteile bringt der neue Standort nicht nur hinsichtlich Produktion und Logistik. Auch die Produktentwicklung profitiert vom Umzug. „Unsere Entwicklungsabteilung hat in Bochum erheblich mehr Platz für für Komponenten und Prüfeinrichtungen, etwa zusätzliche Prüfstände bspw. für Maschinen mit 300 kW Leistung“, erläutert Fischer.
Der Fokus der Produktentwicklung liegt derzeit auf dem Kältemittel R290, der Hersteller will sein Produktprogramm in den kommenden Jahren sukzessive auf Propan umstellen. Weitere Entwicklungsschwerpunkte sieht man bei Automatisierung und Cybersicherheit.
Mit dem neuen Standort wird auf Wachstum gesetzt, auch wenn die Branche derzeit einen Rückgang verzeichnet. „Wir sind in den vergangenen Jahren um rund 25 bis 30 % pro Jahr gewachsen, mit zuletzt 50 Mio. Euro Umsatz in 2023“, so Jung. „Aktuell ist das erheblich schwieriger. Unser Ziel ist aber, 2025 wieder ein deutliches Wachstum zu erreichen.“
Zu den positiven Entwicklungen zählt der Hersteller den erheblich steigenden Anteil von Wärmepumpen in der Sanierung. Stabiles Wachstum verzeichnet das Unternehmen vor allem bei Kaskadenlösungen und Großwärmepumpen, die mittlerweile ein Drittel des Umsatzes ausmachen.
Ausbau Vertrieb und Service
Strategisch strebt der Hersteller eine stärkere Kooperation innerhalb der Nibe-Gruppe an und will zukünftig vor allem in der Produktentwicklung und Fertigung enger mit den Schwestergesellschaften Nibe, CTC und AIT zusammenarbeiten. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Ausbau der Vertriebs- und Servicestruktur in Deutschland. „Im Verhältnis zu den verkauften Wärmepumpen haben wir schon heute die meisten Vertriebs- und Service-Mitarbeiter im Markt“, so Jung. „Diese Präsenz wollen wir in Zukunft noch weiter ausbauen.“ ■
Quelle: Waterkotte / fl
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