Das BAFA hat für Januar bis März 2021 Antragszahlen für Einzelmaßnahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude BEG EM vorgelegt.
Für die BEG-EM-Antragszahlen gibt es keine Vergleichszahlen aus dem Vorjahr und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat sich auch keine Mühe gemacht, die Zahlen einzuordnen (BAFA-Veröffentlichung auf Twitter). Anfang 2020 war das mit deutlich verbesserten Konditionen gestartete Marktanreizprogramm gestartet.
Im Förderprogramm für das Heizen mit erneuerbaren Energien wurden 2020 auch Wärmeerzeuger im Neubau als Einzelmaßnahme über das BAFA gefördert, dies erfolgt künftig jedoch über die Teilprogramme Bundesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude (BEG NWG) und Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM), bis einschließlich Juni 2021 nur über die KfW.
Keine einheitliche Zahlenbasis für 2020 und 2021
Zudem ist zu berücksichtigen, dass Anfang 2020 mutmaßlich absichtlich verzögerte Förderanträge aus 2019 in Erwartung besserer Konditionen die Antragsstatistik beeinflusst haben. Für Anfang 2021 müsste man eigentlich von einer ähnlichen Konstellation ausgehen.
Mangels geeigneter Kommunikation des Bundeswirtschaftsministeriums und des BAFA scheint jedoch eher das Gegenteil der Fall gewesen zu sein, im Berichtsmonate Dezember 2020 gab es eine Antrags-Rallye beim Marktanreizprogramm, die nicht allein durch Neubaumaßnahmen zu erklären sind. Andererseits war die organisatorische Umstellung Anfang 2021 für die Antragssteller größer als 2020 und die Verbesserung der Förderkonditionen kleiner.
Durchhänger, aber steigende Antragszahlen
Die schlechte Nachricht: Von Januar bis März 2021 liegen die Antragszahlen für Wärmeerzeuger deutlich unter den Erwartungen, es konnte nicht an die Entwicklung im Herbst 2020 angeknüpft werden. Die bessere Nachricht: Von Februar zu März 2021 gab es deutliche höhere Antragszahlen, bei Gas-Hybridheizungen bzw. Renewable-Ready lag die Steigerung bei 47 %, bei Solarthermie betrug sie 58 %, bei Biomasse 53 % und bei Wärmepumpen 43 %.
Seit 2020 macht das BAFA auch Angaben zu den Förderanträgen, die mit der Austauschprämie für Öl-Heizungen gestellt worden sind. Im Januar, Februar und März 2020 waren es 37, 45 und 47 %, wobei hier Anträge für Wärmeerzeuger in Neubauten die Prozentwerte drücken. Für das Jahr 2021 nennt das BAFA auch Zahlen zur Austauschprämie für Öl-Heizungen, jedoch geht durch die neue Statistik der Bezug verloren.
Bezieht man für 2021 die ausgewiesenen Antragszahlen mit Öl-Austauschprämie auf die Summe der Anträge für Gas-Systeme, Biomasse und Wärmepumpen, ergeben sich für Januar, Februar und März Quoten von 51, 58 und 65 %. (Mit der gleichen Methodik für 2020 liegen die Quoten bei 38, 46 und 48 %, jedoch inklusive Anträgen für Wärmeerzeuger in Neubauten).
Jeweils Januar bis März zusammengefasst, ergibt sich:
● Gas-Hybridheizungen bzw. Renewable-Ready:
▪ 2020: 6053 Anträge (Sanierung)
▪ 2021: 6994 Anträge (Sanierung)
● Solarthermie:
▪ 2020: 10 586 Anträge (Sanierung, Neubau ab 3 WE oder Solaraktivhaus)
▪ 2021: 8460 Anträge (Sanierung)
● Biomasse:
▪ 2020: 21 099 Anträge (Sanierung und Neubau)
▪ 2021: 12 794 Anträge (Sanierung)
● Wärmepumpen:
▪ 2020: 19 294 Anträge (Sanierung und Neubau)
▪ 2021: 9460 Anträge (Sanierung)
Neben einer weiterhin steigenden Tendenz bei den Antragszahlen bleibt zu hoffen, dass das BAFA seine nächsten Berichte aussagekräftiger gestaltet. Für 2020 existiert eine Angabe aus einer gemeinsamen Pressemitteilung von Bundeswirtschaftsministerium und BAFA, wonach beim Marktanreizprogramm im Jahr 2020 knapp zwei Drittel der Anträge im Rahmen einer Sanierung gestellt wurden. Für einzelne Monate wurden bisher keine Daten veröffentlicht.
Die aktuelle BAFA-Veröffentlichung enthält neben den Daten für die genannten Wärmeerzeuger auch Anträge für Wärmenetze und BEG-EM-Anträge für Gebäudehülle, Anlagentechnik (außer Wärmeerzeuger), Heizungsoptimierung und Baubegleitung. ■
Siehe auch:
TGA-Themenseite TGA-Marktdaten
TGA-Themenseite Bundesförderung für effiziente Gebäude