Für 2019 hat der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) einen Absatz von insgesamt 86.300 Heizungswärmepumpen gemeldet. Das bedeutet ein Wachstum von 2 % gegenüber dem Vorjahr. 2019 hat sich der Wärmepumpenmarkt insgesamt kaum aber bei den Wärmequellen deutlich bewegt.
Es sind nach wie vor Luft/Wasser-Wärmepumpen, die die Tendenz des Marktes bestimmen: 2019 wurden in diesem Segment insgesamt 66.000 Geräte verkauft, das entspricht einer Steigerung von 9 % im Vergleich zum Vorjahr. Splitgeräte konnten hierbei mit einem Plus von 11 % (31.000 verkaufte Geräte) besonders zulegen. Bei den Monoblockgeräten fiel das Wachstum mit 6 % wie im Vorjahr aus.
Erdgekoppelte Systeme (inklusive Grundwasser-Wärmepumpen) mussten in 2019 Einbußen hinnehmen: Mit 20.000 Geräten sank der Absatz gegenüber dem Vorjahr um rund 15 %. Luft/Wasser-Wärmepumpen machten somit 77 % des Gesamtabsatzes aus (im Vorjahr waren es 72 %).
Ende 2020 sind über 1 Mio. Heizungswärmepumpen installiert
Insgesamt sind in Deutschland nun rund 966.000 Heizungswärmepumpen installiert. Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des BWP: „Der Markt wächst langsam aber stetig und die Branche zeigt sich zuversichtlich. Wir gehen davon aus, dass die Wachstumskurve mit Beginn der 2020er-Jahre aufgrund der attraktiven Förderbedingungen steiler ausfallen wird.“
Ins Jahr 2020 sei die Branche recht gut gestartet. Im letzten Quartal 2019 sei der Absatz insgesamt stärker zurückgegangen, als im Vorjahreszeitraum, was unter Umständen an der unklaren Lage hinsichtlich der staatlichen Förderung gelegen habe.
Die seit Januar 2020 geltende Anteilsförderung für das Heizen mit erneuerbaren Energien über das erneuerte Marktanreizprogramm könnte nun ein Impulsgeber werden. Waning: „Zumindest der Informationsbedarf bei Hausbesitzern und Bauherren, Handwerkern und Planern ist, gemessen an den eingehenden Anfragen in unserer Berliner Geschäftsstelle, schon im ersten Monat des neuen Jahrzehnts spürbar gestiegen.“
Ohne sie geht nichts: Fachhandwerker und Planer
Waning: „Die sorgfältige Planung und fachgerechte Installation ist Voraussetzung für den erfolgreichen Umstieg auf ein klimaschonendes Wärmepumpensystem. Der Fachkräftemangel im SHK-und Brunnenbau- Sektor darf nicht zur Bremse für die Wärmewende werden.“ Laut der Prognos-Studie „Fachkräftebedarf für die Energiewende in Gebäuden“ (2017) vergrößert sich die SHK-Fachhandwerkerlücke aufgrund des gesteigerten Sanierungsbedarfs durch die Energiewende insgesamt um mindestens 50 %. 40.000 SHK-Fachkräfte würden nach der Prognose bereits im Jahre 2025 fehlen.
Der BWP unterstützt die Branche mit Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Gemeinsam mit dem VDI läuft seit 2018 das Schulungsprogramm nach der Richtlinie VDI 4645 zum „Sachkundigen für Wärmepumpensysteme“, um SHK-Fachbetrieben, Planern und Beratern die Möglichkeit zu geben, sich in Richtung erneuerbare Heizsysteme weiterzubilden – mit wachsendem Erfolg. Darüber hinaus geht in diesem Jahr das Wärmepumpen-E-Learning-Programm für SHK-Auszubildende online, welches Berufsschulen und SHK-Ausbildungszentren als Ergänzung zum Bestandsmaterial kostenfrei zur Verfügung gestellt werden soll.
Strompreis muss weiter sinken
„2020 wird das Jahr der Millionsten Heizungswärmepumpe in Deutschland und es könnte, wenn die Politik den Weg zur Erreichung der Klimaziele noch konsequenter beschreitet, auch ein Jahr des Umbruchs im Gebäudesektor werden“, hofft Waning. „Denn bislang passiert im Bestand in Sachen Heizungstausch immer noch viel zu wenig. Teurer Strom und billige fossile Brennstoffe sind nach wie vor das größte Hindernis für den Erfolg der Wärmewende. Wissenschaft, Kohlekommission und Industrieverbände verweisen eindringlich auf die hohen Stromkosten für private Haushalte. Die geplante Senkung der EEG-Umlage im Zuge des nationalen Brennstoffemissionshandels ist ein wichtiger Impuls – der Preisunterschied zwischen fossilen Energieträgern und erneuerbarem Strom ist aber nach wie vor zu hoch.“ ■