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Baumarkt

2023-03: 29,6 % weniger Baugenehmigungen

GV // sumak77 / iStock / Getty Images Plus

Im März 2023 ist in Deutschland der Bau von 24 500 Wohnungen genehmigt worden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren das 10 300 oder 29,6 % Baugenehmigungen weniger als im März 2022.

Die Zahl der Baugenehmigungen ist somit seit Mai 2022 jeden Monat zurückgegangen, seit Oktober 2022 betrug der Rückgang jeweils mehr als 10 %. Die Zahl neu genehmigter Wohnungen ist damit seit Mai 2022 geringer als im jeweiligen Vorjahresmonat, seit Oktober 2022 beträgt der Rückgang jeweils mehr als 10 % und seit Januar 2023 mehr als 20 %. Einen stärkeren Rückgang als im März 2023 hatte es zuletzt im März 2007 (− 46,5 % gegenüber März 2006) gegeben.

Von Januar bis März 2023 wurden insgesamt 68 700 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, das waren 25,7 % weniger als im Vorjahreszeitraum (Januar bis März 2022: 92 500 Baugenehmigungen). Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem hohe Kosten für Baumaterialien und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben.

In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

Verlauf der monatlich genehmigten Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden von 2010 bis März 2023.

Statistisches Bundesamt

Verlauf der monatlich genehmigten Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden von 2010 bis März 2023.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis März 2023 insgesamt 57 700 Wohnungen genehmigt. Das waren 28,4 % oder 22 900 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 31,1 % (− 6500) auf 14 300 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 51,9 % (− 4400) auf 4100.

Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um 25,2 % (− 12 500) auf 37 200.

ZDB: „Fehler in der Förderpolitik jetzt korrigieren“

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) warnt angesichts der Veröffentlichung des Statistischen Bundesamts, dass ohne ein Umdenken in der Förderpolitik der Wohnungsbau eine Bruchlandung hinlegen werde.

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB: „Uns werden auf viele Jahre die dringend benötigten Wohnungen fehlen. Zumindest temporär muss sich die Bundesregierung deswegen vom teuren EH-40-Standard bei der Förderung lösen. Eine Zinsstützung durch die KfW würde auch helfen, um dem Wohnungsbau wieder Schwung zu geben. Es muss dringend und massiv umgesteuert werden, sonst ist dies eine verlorene Legislaturperiode für den Wohnungsbau. Die Bundesregierung muss die Fehler in der Förderpolitik jetzt korrigieren.“

Mehr Genehmigungen als Fertigstellungen

Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator zur Einschätzung der zukünftigen Bauaktivität, da Baugenehmigungen geplante Bauvorhaben darstellen. Allerdings nimmt die Zahl der Bauvorhaben, die zwar genehmigt, aber noch nicht begonnen oder abgeschlossen wurden (der sogenannte Bauüberhang), seit einigen Jahren zu. Im Jahr 2021 ist die Zahl neuer Wohnungen wieder unter 300 000 Wohnungen gesunken (2021: 4,2 % weniger Baufertigstellungen). Der Bauüberhang war mit knapp 847 000 genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen auf dem höchsten Stand seit 1996 (siehe auch: So verteilte sich der Bauüberhang im Jahr 2021). ■
Quelle: Destatis / jv

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