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Baumarkt

2024-02: 18,3 % weniger Bau­ge­neh­migungen für Wohnungen

GV // sumak77 / iStock / Getty Images Plus

Im Februar 2024 ist in Deutschland der Bau von 18 200 Wohnungen ge­neh­migt worden. Nach Angaben des Statistischen Bundes­amts (Destatis) waren das 4100 beziehungs­weise 18,3 % Bau­ge­neh­mi­gun­gen weniger als im Februar 2023.

Im Vergleich zum Februar 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen sogar um 35,1 % oder 9900. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Zeitraum Januar bis Februar 2024 insgesamt 28 200 Wohnungen genehmigt. Das waren 24,9 % oder 9300 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum.

Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 35,1 % (− 3300) auf 6100 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 15,4 % (− 400) auf 2200.

Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um 21,5 % (− 5100) auf 18 600 Wohnungen.

Verlauf der monatlich genehmigten Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden von 2010 bis Februar 2024.

Statistisches Bundesamt

Verlauf der monatlich genehmigten Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden inklusive Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden von 2010 bis Februar 2024.
„Es ist einziges Trauerspiel. Statt Aufwind schauen wir weiter ins Tal. Seit sage und schreibe 21 Monaten gehen jetzt die Baugenehmigungen zurück. Ein vermeintliches Ende dieser Abwärtsspirale ist nicht in Sicht.
Die Baugenehmigungen sind ein entscheidender Faktor für den Wohnungsbau. Da kann es keiner mehr leugnen: Die Wohnungsbaukrise ist real. Was heute nicht genehmigt wird, fehlt uns morgen am Markt. Dabei müssten schon jetzt Hunderttausende Wohnungen mehr gebaut werden. Ursächlich für das Wohnungsfiasko sind vor allem die hohen Zinsen und Materialpreise, in Kombination mit schärferen Energiesparvorgaben und Bauvorschriften.
Der Ball liegt deshalb schon lange bei der Politik. Sie muss entweder die Anforderungen senken oder die Förderungen für Bauherren erhöhen. Ansonsten wird der versprochene Bau-Turbo auf sehr lange Zeit ausbleiben. Bauwillige und Branche warten dringend auf den Start der neu angekündigten Förderprogramme im Neubau.“
Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer ZDB

ZDB

Mehr Genehmigungen als Fertigstellungen

Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator zur Einschätzung der zukünftigen Bauaktivität, da Baugenehmigungen geplante Bauvorhaben darstellen. Allerdings nimmt die Zahl der Bauvorhaben, die zwar genehmigt, aber noch nicht begonnen oder abgeschlossen wurden (der sogenannte Bauüberhang), seit einigen Jahren zu. Im Jahr 2022 ist die Zahl neuer Wohnungen erneut unter 300 000 Wohnungen geblieben (2022: 0,6 % mehr Baufertigstellungen als im Vorjahr). Der Bauüberhang war mit knapp 885 000 genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen auf dem höchsten Stand seit 1996 (siehe auch: So verteilte sich der Bauüberhang im Jahr 2021). Die Zahl der Baufertigstellungen für das Jahr wird das Statistische Bundesamt voraussichtlich Ende Mai 2024 veröffentlichen. ■
Quellen: Destatis ZDB / jv

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