Im Juli 2023 ist in Deutschland der Bau von 21 000 Wohnungen genehmigt worden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren das 9600 oder 31,5 % Baugenehmigungen weniger als im Juli 2022.
Damit ging die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen erneut stark gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Die Zahl neu genehmigter Wohnungen ist seit Mai 2022 geringer als im jeweiligen Vorjahresmonat, seit Januar 2023 betrug der Rückgang jeweils mehr als 20 %.
Von Januar bis Juli 2023 wurden insgesamt 156 200 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, das waren 27,8 % bzw. 60 300 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem hohe Kosten für Baumaterialien und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben.
In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Juli 2023 insgesamt 128 300 Wohnungen genehmigt. Das waren 31,6 % oder 59 200 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum.
Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um gut ein Drittel (− 36,5 % bzw. − 17 800 Wohnungen) auf 30 800 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen sogar um mehr als die Hälfte (− 53,2 % bzw. − 10 200) auf 8900.
Auch bei der Gebäudeart mit den insgesamt meisten Wohnungen, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um mehr als ein Viertel (− 27,5 % bzw. − 31 800) auf 83 600. Lediglich die Zahl der Wohnungen in Wohnheimen nahm um 10,6 % oder 500 auf 4900 zu.
Bisher kein eindeutiger Effekt der KFN erkennbar
Seit März 2023 gibt es die Wohnbauförderung für klimafreundlichen Neubau (KFN) der KfW. Diese Förderung kann unter anderem von Privatpersonen zur Eigennutzung oder Vermietung sowie von Unternehmen beantragt werden.
Noch ist kein eindeutiger Effekt dieser Maßnahmen auf die Genehmigungszahlen erkennbar: Die Zahl der Baugenehmigungen ging im Zeitraum März bis Juli 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar etwas stärker zurück (Einfamilienhäuser − 39,5 % bzw. − 14 100, Zweifamilienhäuser − 53,5 % bzw. − 7300, Mehrfamilienhäuser − 29,2 % bzw. − 24 700 und Wohnheimen − 8,4 % bzw. − 300) als im Zeitraum Januar bis Juli 2023.
Mehr Genehmigungen als Fertigstellungen
Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator zur Einschätzung der zukünftigen Bauaktivität, da Baugenehmigungen geplante Bauvorhaben darstellen. Allerdings nimmt die Zahl der Bauvorhaben, die zwar genehmigt, aber noch nicht begonnen oder abgeschlossen wurden (der sogenannte Bauüberhang), seit einigen Jahren zu. Im Jahr 2022 ist die Zahl neuer Wohnungen erneut unter 300 000 Wohnungen geblieben (2022: 0,6 % mehr Baufertigstellungen als im Vorjahr). Der Bauüberhang war mit knapp 885 000 genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen auf dem höchsten Stand seit 1996 (siehe auch: So verteilte sich der Bauüberhang im Jahr 2021). ■
Quelle: Destatis / jv
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