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BSW-Solar

2020-1.Hj: Photovoltaik-Zubau 20 % über Vorjahr

Im 1. Halbjahr 2020 wurde 20 % mehr Photovoltaik-Leistung neu in Betrieb genommen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Zudem hat sich in den letzten Wochen die Geschäftserwartung innerhalb der Solarbranche erheblich aufgehellt.

Der vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mit Unterstützung der Messe Intersolar erhobene Geschäftserwartungs-Index für die PV-Branche kletterte im 2. Quartal 2020 gegenüber Jahresanfang um 60 Punkte auf 128 Zähler und hat sich damit nahezu verdoppelt. Eine derart starke Verbesserung der Geschäftserwartung in so kurzer Zeit wurde in der Solarbranche seit Beginn der Messungen vor 15 Jahren nicht registriert.

„Der erfreuliche Sprung der Geschäftserwartung geht auf die Streichung des Solardeckels zurück“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Um die vom Bundestag im Juni 2020 mit einer Dreiviertelmehrheit beschlossene Abschaffung des 52-GW-Förderdeckels zu erreichen, hatte die Solarbranche sogar vor dem Bundesverfassungsgericht Beschwerde gegen den 52-GW-Förderdeckel im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhoben.

Coronavirus-Pandemie hat Investitionsbereitschaft nicht gebremst

Gleichzeitig hat die Coronavirus-Pandemie die Investitionsbereitschaft in die Solartechnik offensichtlich nicht gebremst. Gut ein Viertel (27 %) der im Mai 2020 von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online befragten Gebäudeeigentümer plant derzeit die Errichtung einer Solarstromanlage – mehr als mit der Sanierung ihres Badezimmers (24 %) liebäugelt.

„Sonnensteuer muss abgeschafft werden“

Körnig: „Diese Zahlen sind ermutigend. Sie dürfen aber nicht zum Anlass genommen werden, die Hände in den Schoß zu legen. Jetzt müssen schnell weitere Marktbarrieren fallen. Nur so kann die Solarisierung der Energieversorgung im erforderlichen Umfang beschleunigt werden. An erster Stelle muss dabei die Abschaffung der ‚Sonnensteuer‘ (EEG-Umlage) auf selbst erzeugten und vor Ort verbrauchten Solarstrom stehen.“ Diese behindere zum Beispiel die Nutzung von Solarstrom für die Elektrifizierung von Fuhrparks oder den Betrieb von Wärmepumpen und bremse den dringend notwendigen Ausbau von Speichern.

Das Ausbautempo der Photovoltaik müsse zudem kurzfristig verdreifacht werden, um die Klimaziele zu erreichen. Gemeinsam mit deutlich mehr Speichern und grünem Wasserstoff könne der beschlossene Kernenergie- und Kohleausstieg kompensiert werden, so der Branchenverband.

„Die niedrigen gesetzlichen Ausbaukorridore für die Solartechnik sind nicht mehr zeitgemäß. Sie wurden seit zehn Jahren nicht angehoben. Sie müssen schnellstmöglich einem absehbar deutlich wachsenden Strombedarf, verschärften Klimazielen und dem Ausstieg aus Kernenergie und Kohle Rechnung tragen“, so Körnig.

Webinar zur kommenden EEG-Novelle 2020/2021

Der BSW wird in einem Webinar der Innovationsplattform The smarter E Europe am 4. August um 14:00 Uhr die wichtigsten politischen Empfehlungen zur weiteren Verbesserung der Investitionsbedingungen vorstellen. Das einstündige kostenfreie Webinar richtet sich an Entscheider aus der Solar- und Speicherbranche (weitere Infos). ■