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Energieträger

Juni 2024: Holzpellet­preis steigt leicht auf 282,44 Euro/t

Deutsches Pelletinstitut

Der Preis für Holz­pellets ist im Juni 2024 gegen­über dem Vor­monat um 0,6 % auf 282,44 Euro/t ge­stiegen und liegt damit aktuell 16,3 % unter dem 12-Monats­durch­schnitt von 337,34 Euro/t.

Für Juni 2024 hat das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) einen Pelletpreis von 282,44 Euro/t als Bundesdurchschnitt ermittelt. Gegenüber Mai 2024 entspricht das einer Erhöhung um 0,6 % und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Rückgang um 30,8 %. Allerdings hatte im Juni 2023 der Preis mit 408,41 Euro/t rund 84,5% höher als im Juni 2021 (221,35 Euro/t) gelegen.

Berücksichtigt man eine fiktive Teuerungsrate von 2021 bis 2024 in der Höhe des EZB-Inflationsziels von 2 %/a liegt die Preisüberhöhung aktuell nur noch bei 20,2 %. Der Preis für Holzpellets normalisiert sich also weiter. Der starke Preisauftrieb bei Holzpellets hatte zum Winteranfang 2021/22 begonnen und flaut seit November 2022 mit teils untypischen Entwicklungen ab. Seit März 2024 liegt er wieder unter 300 Euro/t.

Der Preis für eine Kilowattstunde Wärme aus im Juni 2024 zum DEPI-Pelletpreis gekauften Pellets beträgt 5,65 Ct/kWh. Damit gibt es einen Preisvorteil zu einem aktuellen Heizöleinkauf von über 40 %. Zu Erdgas besteht ein Preisvorteil von ebenfalls über 40 % (Vergleichsbasis siehe Grafik).

Martin Bentele, Geschäftsführer des DEPI zur aktuellen Marktsituation: „Nachdem in den Wintermonaten ein regelmäßig rückläufiger Pelletpreis zu verzeichnen war, könnte sich das nun über die Sommermonate durchaus drehen. Weiterhin gilt in Deutschland: Wer mit Holzpellets heizt, macht sich unabhängig von internationalen Lieferketten. Es lohnt sich also in vielerlei Hinsicht, auf den regionalen Energieträger aus dem nachwachsenden Rohstoff Restholz zu setzen!“

Der DEPI-Pelletpreis war bis Mai 2024 seit 10 Monaten im Vormonatsvergleich rückläufig. 2023 gab es von Mai bis Juli einen Preisanstieg.

Regionalpreise für 6 und 26 t

Im Juni 2024 ergeben sich beim Preis für Holzpellets folgende regionale Unterschiede (bei einer Abnahmemenge von 6 t): In Süddeutschland beträgt der durchschnittlichen Pelletpreis 278,24 Euro/t. Es folgen Mitteldeutschland mit 283,05 Euro/t sowie Nord- und Ostdeutschland mit 297,87 Euro/t.

Größere Mengen (26 t) werden im Juni 2024 zu folgenden Konditionen gehandelt: Süd: 262,61 Euro/t, Mitte: 265,04 Euro/t und Nord/Ost: 278,37 Euro/t (alle Preise inkl. Mehrwertsteuer).

DEPI-Pelletpreis

Deutsches Pelletinstitut

Zum Winteranfang 2021/22 hatte ein starker Preisauftrieb bei Holzpellets begonnen, im Oktober 2021 lag der DEPI-Pelletpreis bei einer Abnahme von 6 t bei 248,08 Euro/t noch im gewohnten Bereich und sprang dann im November 2021 auf 267,05 Euro/t und im Dezember auf 303,13 Euro/t. Zuvor hatten sich die konventionellen Brennstoffe und Rohstoffe allgemein deutlich verteuert. Ende Februar 2022 begann Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine. In der Folge lag der DEPI-Pelletpreis von Juli 2022 bis Dezember 2022 über 500 Euro/t, der höchste 6-t-Lieferpreis wurde für September 2022 mit 763,76 Euro/t angegeben.

Der DEPI-Pelletpreis wird seit 2011 im Monatsrhythmus veröffentlicht, bis Juni 2020 vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV). Er bezeichnet den Durchschnittspreis in Deutschland für 1 t Holzpellets der Qualitätsklasse ENplusA1 der jeweiligen Abnahmemenge (Lieferung im Umkreis 50 km, inkl. aller Nebenkosten und MwSt.) – deutschlandweit und in drei Regionen. Beim DEPV ist ein DEPV-Pelletpreis für Lieferverträge (netto) abrufbar. Der oben angegebene 12-Monatsdurchschnitt wird nicht vom DEPI ausgewiesen, er wird von der TGA+E-Redaktion errechnet und ist der arithmetische Mittelwert aus dem DEPI-Pelletpreis für den Monat der aktuellen Berichterstattung und der elf vorhergehenden Monate.

Von der seit Jahresbeginn 2024 geltenden Verteuerung der CO2-Bepreisung für fossile Brennstoffe auf 45 Euro/tCO2 sind Holzpellets nicht direkt betroffen. Indirekt gibt es Auswirkungen über die Lieferkette, beispielsweise über den Kraftstoff zum Transport der Pellets. ■
Quelle: DEPI, eigene Berechnungen / jv

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