Eine Studie von Sunmaxx PVT, Spezialist für photovoltaisch-thermische(PVT)-Module, und dem Planungsexperten goodmen energy belegt die Wirtschaftlichkeit von PVT-Modulen am Beispiel eines Produktionsstandortes des Automobilzulieferers Mahle.
Die Machbarkeitsstudie kommt zu dem Ergebnis: der Mahle-Produktionsstandort in Vaihingen an der Enz mit einer Produktionsfläche von ca. 17 000 m2 kann vollständig mit der Kombination aus PVT-Modulen und Standard-PV-Modulen sowohl wärme- als auch stromseitig dekarbonisiert werden.
Die größtmögliche Wirkung hinsichtlich des CO2-Fußabdrucks und der Wirtschaftlichkeit des Standortes liefern die Sunmaxx-PVT-Module, kombiniert mit Erdsonden und einer Erdwärmepumpe. Die PVT-Module generieren Strom und Wärme. Ein Teil der gewonnenen Wärme wird im Geothermiefeld saisonal gespeichert.
Um den gesamten jährlichen Wärmebedarf des Produktionsstandorts über PVT-Module zu generieren, reicht bereits ein Teil der Dachfläche. Standard-PV-Module zur reinen Stromerzeugung füllen die restlichen, nicht genutzten Flächen des Werkes aus und ergänzen das System. Die kombinierte Energiegewinnung spart in der Endbaustufe 2700 t/a an CO2-Emissionen ein.
Aktuell befindet sich das Projekt in der Ausführungsplanung. Begleitende Maßnahmen wie Probebohrungen wurden bereits durchgeführt. Die Anlage in Vaihingen an der Enz soll 2024 in Betrieb gehen. Parallel dazu arbeitet ein Team von Sunmaxx PVT und Mahle bereits daran, weitere Mahle-Standorte so zu dekarbonisieren.
Unabhängigkeit von fossiler Energie ist großer Vorteil
Nach der Installation des Systems fallen keine Brennstoffkosten mehr an und der Wartungsaufwand bleibt sehr überschaubar. So sind die Heizkosten für die gesamte Laufzeit der Heizungsanlage konstant niedrig. Joachim Wulff, Standortleiter des Mahle-Werks in Vaihingen-Enz: „Wir sehen die deutlich gestiegenen Energiekosten. Gleichzeitig müssen wir wirtschaftlich arbeiten. Unabhängig zu sein von den fossilen Energiemärkten ist für uns als Produktionswerk ein absoluter Vorteil. Gleichzeitig leisten wir einen wichtigen Beitrag zu echter Klimaneutralität.“
Auch für die Kunden sieht Mahle große Vorteile: „Diese Maßnahmen sind Teil der CO2-Roadmap unseres Unternehmens. Wir sind damit Vorreiter in der Automobilzulieferbranche“, sagt Jumana Al-Sibai, Mitglied der Mahle-Konzerngeschäftsführung und verantwortlich für den Bereich Thermomanagement.
Mahle liefert die Schlüsselkomponente der PVT-Module: den Wärmeübertrager, der die Abwärme der Solar-Module nutzbar macht. „Durch die Sunmaxx-PVT-Module konnte die benötigte Anzahl der Erdsonden massiv verringert werden. Die Erdsonden dienen zusätzlich als saisonaler Speicher, der im Sommer die solare Wärme der PVT-Module aufnimmt und im Winter zu Heizzwecken wieder abgibt. Somit ergibt sich eine Win-win-Situation im Zusammenspiel der PVT-Module und der Erdsonden, welche das Konzept technisch und wirtschaftlich erfolgreich macht“, sagt Dr. Markus Pröll, Projektleiter und Prokurist bei goodmen energy.
Auf fast jede Branche übertragbar und skalierbar
Dr. Wilhelm Stein, Geschäftsführer der Sunmaxx PVT GmbH: „Unsere Lösung lässt sich auf fast jede Branche übertragen und ist vollständig skalierbar. Wir haben bereits Erfahrungen in diversen Bereichen und arbeiten mit sehr energieintensiven Industrien an der Dekarbonisierung von Standorten mit mehreren hundert GWh Wärme- und Strombedarf. Dabei können wir in Kombination mit moderner Wärmepumpentechnik Temperaturbereiche bis 150 °C direkt abdecken und selbst für Temperaturniveaus darüber die Brennstoffkosten deutlich senken. Und auch ohne Geothermie lassen sich Standorte mit unseren Modulen komplett oder weitgehend dekarbonisieren.“ ■
Quelle: Sunmaxx PVT, goodmen energy / jv
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